Mit Batman verbinde ich einen düster aussehenden Helden aus dem Underground, der die Kinderherzen erobert und dem Bösewicht kräftig einheizt. Gut, dieser Teil soll nun mal die Anfangsgeschichte erzählen, dennoch geht mir jegliches Batman Feeling hier Anfangs flöten, wenn zumindest die erste Filmhälfte wie ein Easternfilm anmutet, anhand von genügend Kampfaktionen mit Ninjas. Die Kulisse entspricht nicht dem Gothic Style, welchen ich bei Batman als Grundvoraussetzung einer rundum gelungenen Verfilmung nicht missen möchte und dies gibt es leider auch im weiteren Verlauf nicht zu sehen.
Die mäßig aussehenden CGI Fledermäuse sind zwar zahlreich vorhanden, nur fehlt mir der Bezug zum Batman. Warum dieser Held nun tolle Supersprünge und Flüge zeigen kann, wird uns auch nicht weiter erklärt, er ist halt so geboren mit diesem unmenschlichen Talent und gerade bei einem "Begin" erwarte ich doch etwas anderes, als das vorhanden sein, zumindest gibt es das Übertriebene nicht pausenlos serviert, so wie bei einem Blade oder Matrix. Erklärt wird zumindest viel, nur auch manches anders, als ich es noch in Erinnerung habe, schließlich war ja der "Joker" damals Schuld, dass die Eltern von Bruce Wayne hops gingen, aber was soll's, wahrscheinlich hat der Regisseur Christopher Nolan die Originalvorlage nicht gesehen.
Zur Kulisse an sich.: Zumindest das schön anzusehende Schloss und die Anfangs gezeigten Gebirgslandschaften sind beeindruckend. Gotham City ist in der Fernansicht zumindest ansprechend schwarz ausgefallen, aber im Inneren der Stadt bekommt man doch zu viel blasses und pappiges geboten, wenn auch Schmutz vorhanden ist, in den heruntergekommenen Ecken, aber für mich doch recht enttäuschend, was es dort zu sehen gibt. Der Millionärs-Bengel Bruce Wayne (Batman), gespielt von Christopher Bale ist in seiner Rolle ganz solide und glatt, ohne herauszuragen, ja fast schon ein wenig langweilig.
Der fürsorgliche Vaterersatz wirkt dagegen nicht unbedingt sehr sympathisch als Vertrauensperson, wenn gleich er anhand der passenden Dialoge des fürsorglichen und mahnenden noch brauchbar daherkommt. Der Cop mit seinen Schnauzbart hätte besser zu einen B-Movie Fulci Film gepasst. Katie Holmes als Sekretären bekommt zu wenig Spielzeit eingeräumt, nur am Ende ist sie so richtig präsent wenn es darum geht, eine überladene Lovestory zu präsentieren, zumindest hat sie mich nicht berührt. Herausragen kann in Grunde genommen nur der junge Bösewicht Cillian Murphy, als Scarecrow mit seiner Mülltüte über den Kopf, jener den Batman von der Überzeugungskraft her, anhand seiner spielerisch psychisch, kranken Art ganz blass aussehen lässt. Schade nur, dass seine Spielzeit nicht länger ausgefallen ist.
Der Oberbösewicht welcher von Liam Neeson gespielt wird, steht so ziemlich zwischen Scarecrow und dem nur wenig gelungenen Batman von der Überzeugungskraft her. Besonders nervig fällt somit die Stimme des Batman aus, diese lässt den verkleideten Helden anhand des gesprochenen, wo ständig ein Frosch im Halse zu hängen scheint, sogar zur Lachnummer verkommt und wodurch hat er überhaupt diese Stimme bekommen nachdem er sich verkleidet hat? Das Batmobil ist nicht etwa ein schicker, schwarzer Renner wie in den Comics, nein diese Bruchmühle darf gar eine Art Panzerflitzer sein, was hat man sich denn dabei nun gedacht, denn es gibt auch richtig schicke Schlitten zu sehen, nur gehören diese nicht dem Batman.
Kampfaktionen sind zwar von der Stückzahl her genüge vorhanden und auf Material Arts wurde sogar verzichtet, nur sieht man nicht all zu viel von dem Kampf, es wird nicht wirklich draufgehalten und soll wohl nur im Kopf eine Wirkung hinterlassen, dies ist somit auch der enttäuschendste Punkt, ja die Kampfszenen wurden komplett in den Sand gesetzt. Zumindest kann man mit schönen Verfolgungsszenen der Karossen auf der Strasse, ein klein wenig Schlamassel wieder ausplätten. Der Sound wird deplaziert eingesetzt, zwar für einen Batman durchaus passend gewählt, mit dieser Orchestermusik, aber sie wird viel zu oft unpassender Weise erklingen. Der Storyablauf nach den überflüssigen Ninja's ist zumindest das "Aaaa" und "Ooooo" oder doch eher das "Ziisccch" und "Peeeeng", in etwa so, wie ich mir einen Batmanfilm wohl auch vorstelle.
Batman operiert vom Underground heraus gegen einige Bösewichte, dabei wird sein Fledermauszeichen in den nächtlichen Himmel per Strahler hervorgehoben und sein Panzerschlitten springt in einen Wasserfall wo hinter sich sein geheimer Aufenthaltsort verbirgt. Eine von der Erzählung her (nach dem 1.Drittel) gute Comic-Verfilmung, da kann man nun wirklich nicht meckern, dies rettet den Film und macht ihn somit unterhaltsam, wenn gleich zu genüge Schwächen offenbart werden, geht das Werk bei mir nicht unter. Allerdings ist es ein Mainstreamfilm der Neuzeit mit viel Distanz zum Publikum, fragwürdigem Szenario und wenig Herz, wobei am Ende? Neee, dass war zu schnulzig! :D
6/10