Nur mal vorweg, ich war früher ein großer Fan des Dunklen Ritters. Ich bin quasi mit seinen Filmen aufgewachsen. Die ersten beiden Batman-Filme von Tim Burton, waren schonmal aller erste Klasse. Der düstere Look des ganzen sagte mir voll zu, und auch Michael Keaton war aufgrund seiner melancholischen Stimmung ein glaubwürdiger Batman, wenn auch nicht gerade muskulöseste. Die letzten Beiden Filme von Joel Schumacher waren schon wieder eine Enttäuschung, sie waren einfach zu Bunt und Grell für meinen Geschmack, hinzu kommt das ich Val Kilmer und George Clooney als Batman einfach nicht glaubwürdig genug fand. Von der düsteren Atmosphäre war nun keine Spur mehr, ich war enttäuscht. Hoffnung kam auf, als ich vor ungefähr drei Jahren von einen neuen Film hörte. Es sollte einen Neuanfang geben, Christopher Nolan (Memento) sollte Regie führen, und Gotham sollte seinen düsteren Look zurückerhalten. Soweit sogut, doch als ich den Film dann vor einen Jahr sah, war ich abermals enttäuscht, es wurden zwar die Versprechungen im großen und ganzen gehalten, und der Film war auch besser als die letzten beiden, ist aber dennoch nicht ganz gelungen.
Also erstmal das Positive: Wie bei allen anderen Batman-Filme wurde auch hier mit einer hochkarätigen Darstellerriege aufgewartet. Mit Gary Oldman, Morgan Freemann, Michael Caine, Liam Neeson und Christian Bale sind wirklich einige der größten Hollywoodstars mit am Bord. Der American Psycho Christian Bale ist ein guter Batman und bringt seine Rolle auch Glaubwürdig rüber, wenn er sich auch nicht mit Keaton messen kann. Gary Oldman ist einer seiner wenigen Rollen, indem er einen Guten verkörpert, was ich auch mal eine gute Abwechsung finde. Auch Caine und Freeman bringen sehr viel Sympathie in ihre Rollen ein. Aber der beste von allem ist eh Liam Nesson. Als Charismatischer Bösewicht Ra's al Ghul stehlt er sogar Batman die Show, toll fande ich dabei das man ihn nicht nur als Böse dargestellt hat, man kann irgendwie verstehen warum er Gotham City vernichten will. Ein weitere Pluspunkt ist Gotham City selbst, düsterer als jemals zuvor, besonders die dreckigen Slums mit all ihren Kriminellen Abschaum seien hervorzuheben.
Nun aber das Negative: So gut auch die meisten Schauspieler in ihren Rollen sein mögen, es gibt auch einige Ausfälle. Hier sei mal Katie Holmes zu nennen, sie ist hier völlig überflüssig, und schafft es auch nicht in ihrer Rolle als Bruce Waynes Love Interest nur ansatzweise Glaubwürdigkeit rüber zu bringen. Auch bei Rutger Hauer ist es völlig egal ob er nun in den Film mitspielt oder nicht da er nichts zur Handlung beiträgt. Total verschenkt wurde z.b. Ken Watanabe, er ist wieder ein guter Schauspieler der auch in Last Samurai glänzen konnte. Doch hier wird er gleich am Anfang nach nur einen kurzen Kampf geopfert, schade denn er hatte Potential. Am schlimmsten fande ich es aber bei Scarecrow, da dieser er auch im Film als ernsthafte Bedrohung für Batman angesehen wurde, so ist sein Abgang am Ende des Films wirklich schwach. Ein weiteres Manko ist das Batmobil, das nun mehr ein modifizierter Panzer ist, ich kann mit diesem Gefährt einfach nichts anfangen, und was soll bitte diese Grauenhaft verstellte Stimme von Batman? Selbst in O-Ton hat sich das nicht so angehört. Das größte Problem des Films ist aber das Erzähltempo. Die Ermordung von Bruce's Eltern kam einfach viel zu schnell, und die anschließende Trauer des kleinen Bruce viel zu gekünstelt rüber. Auch das anschließende Training und die werdung zu Batman hätte man etwas innovativer gestalten können. Nun kommen wir zu Action, diese ist nämlich auch nicht so wirklich gelungen. Nennen wir mal die Szenen indem Batman sich mit mehrere Gegner auseinandersetzen muss, bei den Kampfszenen hat man nämlich wegen der ruckelartigen Kamerafahrt Mühe überhaupt was richtig zu erkennen, ein weiteres Problem ist das der Film ziemlich viel Zeit barucht um überhaupt richtig in fahrt zu kommen, denn so richtig furios wirds erst, als der Film schon wieder fast zu Ende ist, und das sind die Szenen indem Gordon mit den Batmobil fährt und Batman im Zug gegen Ghul kämpft. Man hätte also die 2 Stunden die der Film ungefähr hat auch besser nutzen können. Anschließend sei nun gesagt das der Film alles andere als Schlecht ist, aber wirklich Gut ist er aufgrund der angesprochenen Macken auch nicht. Fans des dunklen Ritters können ruhig mal zugreifen, er hat nämlich trotz alldem das was ein richtiger Batman-Streifen braucht, ein düsteres Gotham City und einen glaubwürdigen Batman. Ich persönlich aber hoffe das für die Fortsetzung einige Verbesserungen vorgenommen werden.
Fazit: Batman Begins ist sicherlich kein Schlechter Film, blieb aber dennoch weit hinter meinen Erwartungen zurück. Ich persönlich bevorzuge weiterhin die Burton-Filme.
Gebe den Film 6/10.