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Man durfte sich vom Projekt "Batman Begins" sicherlich einiges erwarten, schliesslich sass mit Christopher Nolan ein Mann auf dem Regiestuhl, der mit "Following" und "Memento" zwei sehr hübsche Genrebeiträge abgeliefert hat und sich scheinbar auf innere Zerissenheit spezialisiert hat, also genau das, was die Figur des Bruce Wayne/Batman ausmacht. Nachdem er sich mit der Semi-Bigbudget-Produktion "Insomnia" offensichtlich endgültig für seine erste "grosse Kiste" warmgelaufen hatte, stand einer Batman-Verfilmung auf den elegant-düsteren Spuren Tim Burtons eigentlich nichts mehr im Weg.

Weit gefehlt. Nolan erweist sich als dilettantischer Actionregisseur, was sich bei einem Film, dessen 3. Akt praktisch nur aus Krawallkino besteht, als Katastrophe erweist. Gegen Nolan ist jeder MTV-Clipregisseur ein Feinmotoriker und gegen diesen Batman war das Matt Damon-Vehikel "The Bourne Supremacy" subtilstes Erzählkino. Desweiteren hat Haupt-Drehbuchautor und Brachial-Psychologe David S. Goyer einen Plot ohne den geringsten psychologischen Tiefgang und teilweise haarsträubenden Einzeilern, die genauso einer "Raumschiff Enterprise"-Folge entsprungen sein könnten, verbrochen. Einziger Pluspunkt des ganzen Spektakels ist, wie könnte es auch anders sein bei solch wohlklingenden Namen, die Besetzung. Deshalb barmherzige 5 von 10 Punkten.

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