Grelle Lichter In Der Nacht
In der Mojave Wüste tauschen urplötzlich Flugzeuge aus dem zweiten Weltkrieg auf, die seit dato als vermisst galten. Könnten Außerirdische dahinterstecken? Die Regierung stellt Nachforschungen an und entschlüsselt eine Melodie, die zur Kommunikation dienen könnte.
An anderer Stelle erhält Roy Neary (Richard Dreyfuss) die Meldung, dass es zu einem großflächigen Stromausfall gekommen ist. Auf dem Weg zur Arbeit hat er eine eher ungewöhnliche Begegnung: Ein grelles Licht blendet ihn. Dieses scheint von einem UFO zu kommen.
Das lässt ihn fortan nicht mehr los und er möchte seiner Frau und den Kindern beweisen, dass er sich die Begegnung nicht eingebildet hat. Mit der Zeit wird er regelrecht bessessen von der Idee herauszufinden, was es mit dieser Begegnung auf sich hat. In Jilian findet er eine Mitstreiterin, die ihn auf dem Weg zu dem möglichen Landeplatz der Aliens begleitet.
Steven Spielberg kreierte mit der Unheimlichen Begegnung Der Dritten Art einen eher ruhigen Sci Fi-Film, der mehr auf Suspense setzt denn auf angreifende Aliens.
Wer also einen Film wie Indepence Day erwartet, dürfte wohl bitter enttäuscht werden, denn diese Aliens kommen in friedlicher Absicht. Das Besondere ist, dass man die Aliens bis ganz zum Schluss nie zu Gesicht bekommt, sondern nur deren UFOs und die grellen Lichter sehen kann.
So bleibt für den Zuschauer offen, um was es sich bei den Besuchern handeln könnte bzw. was diese für Absichten haben. Ob gut oder böse lässt sich nicht eindeutig sagen. Immerhin wird der kleine Sohn von Jillian entführt, nur wird nicht verraten, zu welchem Zweck.
Zwischendurch schweift die Story gar fast völlig von den Außerirdischen ab und fokussiert sich auf den zunehmend labilen Geisteszustand von Roy. Richard Dreyfuss spielt hier eine exzellente Charakterentwicklung, die sein Abdriften in den Wahnsinn langsam, aber stets deutlich zeigt. Dies wirkt sich natürlich nicht unbedint positiv auf seine Ehe aus und schließlich steht er ganz allein da. Schade nur, dass dieser Subplot dann so abrupt endet. Irgenwie hatte ich das Gefühl, man hätte den Handlungsstrang gegen Ende noch mal aufnehmen können.
Womit wir auch schon beim einzigen wirklichen Kritikpunkt wären, was letzten Endes auch die Höchstwertung verhindert: Das zu lange und stellenweise zu kitschige Ende. Der Film steuert mit der Flucht aus der Armeebasis zu dem Landeplatz gelungen auf den Höhepunkt zu, dann allerdings verliert sich Spielberg etwas zu sehr in melodramatischen Ausschweifungen.
Die letzten gut 25 Minuten wirken sehr zäh, vor allen Dingen durch die langgezogene musikalische Kommunikation mit dem Mutterschiff. Das wäre deutlich kürzer gegangen. Ebenso verwunderlich ist, dass es scheinbar Niemanden stört, als Roy verbotener Weise das Gelände betritt und der Landung bewohnt.
Zu guter Letzt wird er dann von den Aliens ausgewählt, an Bord zu kommen und durchs All zu reisen. Ohne jegliche Bedenken steigt er an und ward vermutlich nie wieder gesehen. Ziemlich seltsam.
Davon allerdings abgesehen kann der Film durch gelungene Set und für damalige Verhältnisse spektakuläre Spezialeffekte punkten, die nur von Star Wars noch getoppt wurden.
Einer sehr nette Abwechslung abseits von bösen Alieninvasoren, die zeitlos und immer wieder spannend wirkt. Gibt es auf DVD auch als Director's Cut mit einigen zusätzlichen und veränderten Szenen.