Review

Enzo Barbonis Fortsetzung der Italo-Western-Komödie „Die rechte und die linke Hand des Teufels“ aus dem Jahre 1971 gehört ebenfalls vollkommen zurecht zu den großen Klassikern unter den Spencer/Hill-Filmen, versteht er es doch ebenso wie sein Vorgänger, Western-Atmosphäre und unpeinlichen Humor miteinander zu verbinden. Spencer und Hill als ungleiches Brüderpaar, intelligente Ganoven mit Herz für Arme und Schwache, aber ohne Tischmanieren. Man lernt ihre Eltern kennen, während sie in kindliche Verhaltensmuster zurückfallen, nur um im nächsten Moment ungebetene Gäste souverän des elterlichen Hauses zu verweisen. Natürlich gipfelt der Film wieder in einer zünftigen Massenhauerei, aber der Weg dorthin ist gepflastert mit so genialen Sequenzen wie Hill beim Kartenzocken (inkl. zahlreicher Kartentricks), Spencer unbeholfen und grob beim Beichten im Kloster (meines Erachtens die besten Szenen des ganzen Films), zahlreichen Begegnungen mit einer armen Familie, der immer wieder aus der Klemme geholfen werden muss und vor allem viel Situationskomik und herrlichen (zumindest in der von mir gesehenen Synchronfassung) Dialogen, die für etliche Lacher beim Zuschauer sorgen. Wer unbedingt etwas hineininterpretieren möchte, erkennt Kritik an Klassengesellschaft, mafiösen Strukturen und organisierter Religion.

Gehört zur Top-5 der Spencer/Hill-Filme, ist in Würde gealtert und macht mir heutzutage sogar noch mehr Spaß als früher.

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