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Kino pur... auf der Mattscheibe!

Das Regiedebüt von Steven Spielberg über ein aufreibendes Duell zwischen zahmem Auto und rostigem Truck deutet schon mehr als nur an, was dieser Mann zu leisten im Stande sein könnte. "Duel" macht Hunger von "Jaws" bis "Ready Player One" und ist dabei selbst ein Meilenstein. Für einen Fernsehfilm mit fast 50 Jahren (!) auf dem Buckel ein echtes Geschoss. Hochwertig, kinoreif, pfeilschnell. Ein simples Setting, derart spannend destilliert, dass sich selbst Hitchcock und Clouzot ans Herz fassen mussten. Der konzentrierte Vater von "Joyride", eine der großen Verfolgungsjagden der Filmgeschichte.

Einzig der etwas blasse, luschige Protagonist samt seines generischen Hintergrunds luden mich nicht gerade mit offenen Armen zur Identifikation ein. Der Rest ist ohne Längen, ohne Bremse, nahezu ohne Makel. Danach noch oft ähnlich gesehen, meist wesentlich trashiger, doch "Duell" bleibt ein Psychospiel fast ohne Ausweg, eine perfide Pattsituation, ein nachvollziehbarer Alptraum aus Benzin, Schweiß und Paranoia. Mit einem Truck aus der Hölle, der einen quasi anguckt. Und einem Fahrer ohne Gesicht. Die ultimative Bedrohung und ein fieser Existenzkampf auf den Highways der weiten Staaten. Spielbergs Dynamik, sein Schnitt, seine Anspannung, seine schon damals imposante technische Expertise und das intensive Soundbild - "Duel" ist eine krachende Visitenkarte und hat wenig von seinen Pferdestärken verloren.

Fazit: einer der besten TV-Filme, die je produziert wurden und der fulminante Startschuss einer der größten Regiekarrieren aller. "Duel" ist minimalistisches Hochspannungskino. Wortkarg. Fettfrei. Spielbergs "Sorcerer". Da wünscht man sich glatt mehr solcher straighter Thriller von ihm...

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