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1975 wurde ein junger Regisseur mit einem wahren Paukenschlag Weltberühmt und eroberte Hollywood und die Filmwelt nahezu im Handumdrehen. Bis heute gilt dieser Mann, Steven Spielberg, als das Aushängeschild was das Mainstream Kino der 80er und 90er Jahre angeht . Doch bereits bevor ihm 1975 mit dem "Weißen Hai" der Durchbruch gelang, hielt sich der junge Spielberg mit Arbeiten fürs TV über Wasser, dabei entstand auch einer seiner bis heute besten Filme: Duell.

Die Story ist minimalistisch und entwickelt doch einen so unglaublichen Spannungsbogen und einen solchen Sog, dass man sich als Zuschauer kaum dagegen wehren kann. Der Handelsvertreter David überholt auf den endlos weiten Straßen durch die Wüstenlandschaft Kaliforniens einen verschmutzten runtergekommenen Tanklaster. Ohne Grund und ohne ersichtliche Motivation nimmt der LKW die Jagd auf und treibt den zu nächst verärgerten, später zu tiefst verstörten David vor sich her, ist ihm dabei immer einen Schritt voraus.
Der LKW; dessen Fahrer der Zuschauer und auch David nie zu Gesicht bekommen, wird zur ultimativen Bedrohung. Die Gefahr ist allgegenwärtig und doch nie wirklich greifbar, da die Motivation nie gezeigt wird. So bleibt für David dann auch nur den Kampf aufzunehmen, auch weil ihm keine Hilfe zu teil wird. Sei es weil der geheimnisvolle Fahrer es zu Verhindern weiß, oder weil die wenigen Menschen denen er begegnet ihm mit Unglauben begegnen. Es ist ein ungleicher Kampf, dem er sich am Ende stellt, der ein wenig mit David gegen Goliath zu vergleichen ist und auch hier ist es nur eine List und die Überheblichkeit des Gegners, die eine Entscheidung herbeibringt.

Spielberg holt ein absolutes Maximum aus dieser Minimalgeschichte heraus und versteht es dazu perfekt den Zuschauer die Verunsicherung, Angst und das Gefühl des Ausgeliefertseins zu vermitteln. Dabei wechselt er geschickt zwischen statischen Kameraeinstellungen und Vorüberfahrten, die immer wieder auch die Weite und Einsamkeit der Landschaft unterstreichen und Szenen aus dem Wagen von David verbunden mit Closeups und Stoßstangenperspektiven. Das schafft Dynamik und bringt den Film locker über die Laufzeit von TV gerechten 86 Minuten. Langweile sucht man hier vergebens, auch sorgen die kurzen Zwischenstopps, die David in vermeintlicher Sicherheit lassen, immer wieder für neue Spannung, da man sich nie sicher sein kann, was als nächstes passiert. Großartig ist so etwa die Szene, in der David in einem Diner sitzt und den Truck davor stehen sieht, jeder einzelne der Trucker an der Theke könnte der Fahrer sein. Hier zeigt Spielberg das er die Prinzipien von Spannungskino absolut verinnerlicht hat. Da bedarf es dann auch keiner großen Effekte oder gar den Einsatz von Kunstblut. Hier reichen Story und Inszenierung vollkommen aus um den Zuschauer zu fesseln.

Dazu trägt auch Dennis Weaver als David bei, der den Film nahezu alleine tragen muss und dem das vorzüglich gelingt. Man fiebert mit ihm, leidet mit ihm und letztlich ist es doch genau das was man von einem solchen Film erwarten kann.

"Duell" ist ein absoluter Referenzfilm was die Erzeugung von Spannung angeht. Spielberg gelingt hier all das was man in den letzten Jahren immer mehr von ihm vermisst hat. Hier geht es nicht darum die Effekte über eine Story zu setzen, hier ist die Story alles womit der Film steht und fällt. 9 von 10 Punkten.

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