Lustigerweise gibt es ja zwei verschiedene Biographien von Jackie Chan mit dem Titel from Stuntman to Superstar, die man am besten anhand von Chans Englischkenntnissen unterscheiden kann. In der 96er Version hat er noch starke Schwierigkeiten die richtigen Worte auszudrücken und arbeitet noch sehr stark mit Händen und Füßen (also im Interview, nicht im Fiml).
Ansonsten bietet die Doku auch nicht mehr, als das vorher bekannt war. Durchleuchtet werden alle Schritte der Karriere des Superstars, mit tapsigen Babyphotos, über die harte Zeit bei der Peking Opera, über den ersten mißglückten Versuch in Amerika Fuß zu fassen, bis hin zum weltweiten Kung Fu Spaßmacher, der er heute nun einmal ist.
Wirklich neue Facetten konnte ich hier aber nicht entdecken, auch die Zahl der Befragten hält sich stark in Grenzen, ein Filmkriter, der Regisseur von Cannonball und wenige Schauspielerkollegen und natürlich der Maestrohimself, mehr ist da nicht. Das ist schon ein wenig dünne. So erfährt man zwar sehr ausführlich einzelne Abschnitte, aber das haben andere Dokus schon besser und vielfältiger hinbekommen.
Die Stunde vergeht zwar recht angenehm, aber Chan Experten werden locker abwinken. Wer jedoch mit dem Kung Fu As noch nicht so vertraut ist, sollte ruhig mal einen Blick in die rund einstündige Geschichte werfen. So manche Sachen dürften da ziemlich überraschend sein (ich wußte zB noch nicht das Jackie bis zu seinem 17. Lebensjahr Analphabet war). Solide Doku, der es aber ein wenig an Facettenreichtum fehlt.
6/10