Review

Inhalt:

Irgendwo in China..., wohl in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts. San (Lau Kar Fei aka Gordon Liu)..., ist auf der Suche nach dem Mann, der ihm sein Erbe raubte.
Jener Mann der sich als Hausmeister im Domizil seiner Eltern betätigte, und das Erbe, Geld und Güter die ihm sein Vater vermachte, entwendete.
Dieser Mann ist ein Meister der Verwandelung, der sein Äußeres verändert, und in diverse Rollenbilder schlüpft..., und somit gestaltet sich für San die Suche als überaus schwierig.

Zwei Kleinkriminelle... Yung (Lau Kar Wing) und Pang (Lee Hoi San) werden San zu Gefährten bei seiner Suche, bei der die Männer zunächst manchen Fehlschlag erleiden müssen. Es kommt zu einigen Kämpfen..., gegen Männer die sich verdächtig machen, der Verwandelungskünstler zu sein.
Dabei begegnen Yung und Pang einem Wahrsager, und der führt die beiden bei der Suche gar in ein Camp von Lepra-Kranken...!

Da wird das Haus eines Armee-Generals (Lo Hoi Pang) von einem Gangster heimgesucht..., der dessen Haustiere brutal tötet.
Ein Wahrsager und FengShui-Spezialist (Lo Lieh) rät dazu, eine äußerst wertvolle Buddah-Statuette im Haus zu platzieren..., die dieser Wahrsager letztendlich stehlen will.
Dies führt die 3 Helden dann schließlich doch auf die Spur des Gesuchten...!

Im Kloster der Shaolin kommt es dann zum Show-Down, und zum Duell des Verwandelungs-Meisters mit San..., letztendlich sind beide Männer nicht das, was sie vorgeben zu sein.
Ein Kampf auf Leben oder Tod ist unausweichlich.....!


Fazit:

Lau Kar Wing drehte im Jahre 1979/80 diese KungFu-Komödie für die kurzlebige Produktionsgesellschaft "Lau Brothers Co.", im Verbund also mit seinen Brüdern Lau Kar Fei (aka Gordon Liu) und Lau Kar Leung, letzterer hier zusammen mit dem Regisseur für die Kampf-Choreographien verantwortlich.

Zwischen 1978 und 1980 entstanden lediglich 4 Filme für dieses Studio, einer davon also dieser vorliegende Streifen. Und die Gebrüder Lau..., sie stehen an sich für eine absolute Qualität, doch hat diese Eastern-Komödie so ihre Schwächen..., aber auch Stärken, die die Sache noch so einigermaßen raushauen.

In hell-klaren Bildern gehalten, mit einer nicht zu kostengünstig erscheinenden, angenehmen Atmosphäre versehen, wird hier -und das sind die Mankos- eine oft hanebüchen-wirre Story erzählt und die ist noch mit oft skurril-dümmlichem Humor unterlegt.
An sich ist die Idee ja nicht schlecht..., ein Helden-Trio sucht einen Meister der Verwandelung, muss etliche Fights überstehen, bis der Villain enttarnt ist, und es kommt zum finalen Kampf. Doch ist die Umsetzung eben oft holprig-wirr geraten, lau-dumme Gags, die reichlich alberne Hongkong-Comedy gilt es zu überstehen (bei der die Szenen im Lepra-Camp schon sehr grenzwertig sind, darüber macht man keine Witze, finde ich) und manch Länge mit skurrilen Abläufen.
So wie Lau Kar Fei hier in einer ernsthaft angelegten Rolle versucht, den Überblick zu behalten..., so ergeht es hier dem Betrachter..., und hier wäre weniger wohl mehr gewesen, und manches Treiben wegzulassen, hätte dem Streifen eher besser getan, nun denn.
Zum Ende hin läuft es sich denn irgendwie zurecht, und je länger der Film dauert, überwiegen dann endlich die Stärken dieses Eastern, macht sich die Handschrift der Lau-Brüder, in der Action und im Geschehen dann endlich positiv bemerkbar.

Nach 25 Minuten kommt es zum ersten Highlight, als sich Lau Kar Fei ein starkes Duell mit King Lee King-Chu liefert..., Lau mit breiten Schwertern, King Lee mit einem Speer..., dann Hand-to-Hand. Ein erster Klasse-Fight ala Lau-Brothers...!
Dann ein kurioses Duell zwischen Lau Kar Fei und Lai Kim-Hung..., ein "leiser Fight"... ein Zweikampf den beide versuchen möglichst geräuschlos in dieser Szene zu führen. Ich habe schon vieles im Eastern gesehen, der ich über 1.000 Produktionen dieses Genres sah, aber ein "Leise-Fight" dieser Art noch nie, man lernt nie aus. Eine durchaus beeindruckende Szene.

Dann das Training unserer 3 Helden, unter freiem Himmel, bei dem diese 3 zu echten "Buddies" verschmelzen... mit stark-passender Musik. Und schließlich das kernige Finale..., Lo Lieh vs Lau Kar Fei..., fast eine Reminiszenz an den ein Jahr zuvor entstandenen Kult-Eastern "Die 36 Kammern der Shaolin" ("The 36th Chamber of Shaolin", siehe mein Review auf dieser website), in welchem ja auch die beiden das End-Duell absolvierten. Wieder ein absolut geiler KungFu-Kampf, ein klasse Fight!
Also echte Highlights, die die Sache hier im wahrsten Wortsinne raushauen, wie die gelungene Atmosphäre..., doch macht dies im Gesamt-Bild natürlich trotzdem "Fists and Guts" nicht zu einem 100% gelungenen Eastern.

Die Kampf-Choreographien sind das Beste an "Fists and Guts", das kann man bei den Lau-Brüdern ohnehin erwarten, darin sind sie fast unschlagbar, tolle Fights, klasse KungFu-Action, klarer Fall.
Lau Kar Fei (aka Gordon Liu) hält die Dinge als ernsthafter Charakter hier zusammen, hält die Fäden in der Hand, versucht den Überblick zu behalten und seine beiden Spezis Lee Hoi San und Lau Kar Wing zur Räson zu bringen. Und Lau Kar Fei ist hier natürlich auch hinsichtlich des KungFu ein Filigran-Techniker.

Lee Hoi San und Lau Kar Wing sind die "Buddies" um Lau Kar Fei..., sorgen für die Komik-Mätzchen, für die Slapstick-Balgereien..., die nicht immer so lustig sind, wie sie erscheinen wollen, na ja, hm.
Lo Hoi-Pang ist als durchgeknallter General fast schon ein Highlight was das Komödiale hier angeht..., und die einzig nennenswerte weibliche Rolle hier, die niedliche Yau Chiu-Ling geht gänzlich unter im männlich dominierten Treiben.

Aber da ist ja noch "Gast-Star" (laut Credits) Lo Lieh, der darstellerisch am meisten überzeugt. Als Meister der Verwandelung agiert er mit somit variablem Spiel, schlüpft er doch in mehrere Rollen hier, und sorgt schließlich im End-Duell ebenso für feinstes KungFu wie Kontrahent Lau Kar Fei. Lo Lieh..., er ist ein klares Plus dieser KungFu-Komödie.

"Fists and Guts"... ist nicht ganz das, als was er erscheinen möchte, ist denn ein Film mit Schwächen, konfuser Komik und oft holprig-wirrer Story-Umsetzung..., doch die Stärken des Films, reißen die Sache raus, und machen "Fists and Guts" noch zu einem mehr als passablen Eastern-Vergnügen im letzten Drittel seiner Laufzeit.
So kann sich dieser Eastern der Lau-Brothers noch 6/10 Punkte in meiner Bewertung erfighten.

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