Review

The War Zone ist einer der ergreifendsten Filme der letzten Jahre. Ein weiterer Beweis auf welch hohem und anspruchsvollem Niveau in den letzten Jahren Kino auf der Insel verstanden und gemacht wird.

Hier haben wir es mit keinem Mainstream zu tun, hier erwartet den Zuschauer wirklich schwere Kost durch und durch. Kein Film um ihn nebenbei zu schauen, sondern man muß sich voll und ganz auf ihn einlassen.

Die Bilder sind größtenteils sehr beklemmend dargestellt, was noch durch die sehr einsame und triste Gegend in England, wo der Film spielt, verstärkt wird.

Das Hauptthema des Films ist häusliche Gewalt und Inzest. Diese ist so authentisch und bedrückend dargestellt und erinnert in seiner fast dokumentarischen und schonungslosen Darstellung an Verfilmungen von Bernd Schadewald. Man kann nur jeden Zuschauer ernsthaft davor warnen, den Film nur "nebenbei" zu schauen. Die Geschichte kann wirklich niemanden kalt lassen und wühlt den Zuschauer regelrecht auf.

Die Hauptakteure des Films gehen voll und ganz in Ihren Rollen auf, und die Darstellung der Familie und des sozialen Milieus kann man nur als perfekt bezeichnen.

Tim Roth inszeniert bis in die kleinsten Details sehr fein und der Film ist geprägt von großer Glaubwürdigkeit. Schwache Szenen kennt er nicht, er nimmt einen von der ersten bis zur letzten Minute mit auf einen familären Höllentrip und in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele.

Fazit:

Unbedingt anschauen. Nichts für schwache Nerven oder für Kinderhände. Ein brillanter Spielfilm mit dokumentarischen Einschlag, auf den man sich einlassen muß. Englisches Kino von seiner stärksten Seite. Ein Film den Sie so schnell nicht vergessen werden.

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