Auch hier schlägt der deutsche Titel die wildesten Purzelbäume während der eigentliche Film in keinster Weise einen klassischen WIP-Sleazer darstellt. Viel eher handelt es sich um ein relativ freizügiges Krimidrama, bei dem vier bewaffnete Damen eine ganze Busbelegschaft als Geiseln nehmen, um damit dem Richter einen nächtlichen Besuch abzustatten, der die Mädels einst in den Bau gebracht hat...
Was bleibt ist belangloser Euro-Sleaze, der an einpaar trüben Tagen gedreht wurde, wobei sich dem Betrachter keine neuen Erkenntnisse offenbaren. Thematisch ähnlich konzipierte Filme wie "Fight for your Life" oder "House on the Edge of the Park" sind "Jailbirds" (OT) in jeder Hinsicht um Längen voraus: Primär will die Handlung nie so richtig in die Gänge kommen - wer also eine ordentliche Packung Euro Sleaze braucht, der greift besser zu den Klassikern aus den vergangenen Tagen. Das Highlight: Einpaar Damen machen sich oben rum frei, wobei die Bekannteste davon wohl Zora Kerova ("Man-Eater", "Cannibal Ferox") ist. Ansonsten herrscht sehr schnell Schicht im Schacht.
Der Rest ist leider der Beweis, dass auch Geiselnahmen langweilige Stunden bieten und man sich bei der vielen Zeit nicht immer sinnvoll zu beschäftigen weiß. Alles in allem geht "Jailbirds" im weiten Ozean des Euro Sleaze völlig unter und kann beim besten Willen nicht zu den Perlen gerechnet werden. Ein so ödes wie ereignisloses 08/15-Produkt, das völlig zurecht in Vergessenheit geraten ist und nur durch seinen marktschreierischen Titel ein leicht verfliegbares Interesse weckt. Zwar fehlten meiner Version rund sieben Minuten, doch bin ich kaum optimistisch, hier allzu viel verpasst zu haben.