Review

Der Film ging los. Ich erwartete nichts Großes, bestenfalls einen guten Thriller. Nach dem flotten Beginn in der Adrien Brody, der hier den Bösewicht verkörpert, eine unschuldige Frau lebendig begräbt um von ihrem reichen Ehemann Lösegeld zu fordern lernen wir die Polizistin Madeline Foster kennen. Der Zuschauer wird erst mal kurz in die Handlung eingeführt. Zu Beginn sieht es noch so aus als wäre dieser Film nur ein akzeptabler Thriller.

Dann jedoch wird es spannend. Unser Psycho wird von den Polizisten geschnappt und dann folgt ein Verhör. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit und da Harry nur Madleine das Versteck der armen Frau im Sarg mitteilen will muss sie mit allen Mitteln versuchen was aus ihm raus zu kriegen, koste es was es wolle. Von Minute zu Minute wird der Film immer spannender und Madleine und auch der Zuschauer gerät immer tiefer in das perverse Psychospiel von Harry aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint. Wird uns Harry das Versteck mitteilen? Kann die Frau noch gerettet werden? Das ist richtig spannend.

Es folgen einige überraschende Wendungen und der Film ist so gut konstruiert wie das undurchschaubare Spiel von Entfesselungskünstler Harry im Film geplant ist. Regisseur Richard Shepard spielt ziemlich gut mit der Erwartungshaltung des Zuschauers.

Alles war richtig stimmig. Zunächst hielt ich diesen Thriller dann für sehr gut, er war richtig spannend und gut. Das Problem war nur das ich zu diesem Zeitpunkt zwar nur fast, aber eben noch nicht alles gesehen hatte. Was mich einbisschen enttäuscht hat war das Ende. Es bricht nicht so ganz abrupt ab, doch leider ist es total vorhersehbar und ziemlich langweilig. Mit einem Mal ist die ganze schöne Spannung futscht. Hier hätte man locker noch einen richtig schönen Abschluss mit einem richtig schönen Spannungshöhepunkt inszenieren können, aber das war dann wohl nix. Das ist sehr schade, bis zu dem Zeitpunkt war Oxygen wirklich top.

Adrien Brody, den ich noch vom Pianisten von Roman Polanski kenne wo er eine ganz andere Rolle hatte, mimt den Psychopathen sehr sehr gut und überzeugend. Er beweist das er auch richtig fies und gemein sein kann. Maura Tierney spielt zwar nicht ganz so fies und gut, weiß aber dennoch zu überzeugen. Wenn man bedenkt, dass sie eigentlich nur in unscheinbaren Filmen (wie eben auch diesem hier) mitspielt und noch keine Rollen in wirklich großen Filmen hatte ist das was sie hier an Schauspiel abliefert wirklich beachtlich. Der Film lebt auch vom guten Zusammenspiel von Maura Tierney und Adrien Brody, ähnlich wie es bei Schweigen der Lämmer mit Anthony Hopkins und Jodie Foster war, auch wenn Oxygen ganz klar in einer anderen Liga spielt. Ansonsten ist die Inszenierung und der Spannungsbogen hier wirklich gelungen.

Fazit: Die Spannung war da, die Story ist sehr gut durchdacht und die Schauspieler sind erstklassig. Eigentlich ist Oxygen ein sehr guter Film, ich hätte ihn auch gerne als solches bewertet und ihm seine verdienten 8 Punkte gegeben, wenn da nicht das Ende wäre, was meine Zufriedenheit einbisschen getrübt hätte. Das Ende ist wirklich schlecht. Alles in allem bin ich mit Oxygen immer noch zufrieden und ich finde ihn gut, wäre das Ende nicht da gewesen hätte er sogar noch mehr Punkte bekommen. So reicht es "nur" für gute 7 Punkte für einen guten Film. Oxygen ist auf jeden Fall sehenswert.

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