Eins muss man der Monica Potter lassen, schnuckelig sieht sie ja aus, auch wenn es mit dem Schauspieltalent nicht sehr weit her ist. Der auf Teenie gerechte Unterhaltung spezialisierte Regisseur Mark S. Waters („Freaky Friday“) gibt Potter in „Head over Heels“ erneut eine Chance, in der der Love Interest aus „Con Air“ einmal mehr vieles schuldig bleibt. Nun, an diese Rolle kam sie auch recht plötzlich, was zumindest als Entschuldigung teilweise durchzugehen vermag.
Für Freunde seichter Unterhaltung, oberflächlicher Romanzen und hoffnungslos verblendete, weibliche Fans von Freddy Prince, Jr. („Wing Commander“, „Scobby-Doo“) ist der Film vielleicht noch etwas. Anfangs sich schematisch an das Erfolgsrezept des Genres haltend, erwischt die neurotische Gemälderestaurateurin Amanda (Monica Potter) ihren Freund mit einem Model im Bett, worauf eine kleine Welt zusammen bricht. Ausgerechnet in eine Model-WG zieht sie darauf ein.
Was nun letztlich aus diesem Schnellschuss werden sollte, das wusste wohl nicht mal Waters so genau. Zunächst hat „Head over Heels“ seine komödiantischen Züge. Da besteigt Jim Winstons (Freddy Prince, Jr.) notgeiler Hund gleich Amanda, worauf diese sich genötigt sieht, „American Pie“-like mit doppeldeutigen Aussagen um sich zu werfen, die sie nur noch mehr in Verlegenheit bringen. Er stellt sich als Traummann heraus, bei dem Amanda stets weiche Knie bekommt und umkippt. Den Snob gibt er nur auf Partys, um seinen guten Job zu sichern.
Parallel dazu bringt die Gute reichlich frischen Wind in die WG. Da sie die einzige Bewohnerin mit etwas Hirn zu sein scheint, ist genug Platz, um mal so richtig kräftig gegen die Modelwelt zu wettern. Dieses schöne, alle Klischees bedienende Quartett ist auf rein äußerliche Dinge fixiert, nicht sonderlich intelligent, lässt Männer Schlange stehen und nutzt sie nach Herzenslust aus. Einen von ihnen hat gar jeden Tag neue Pflaster in der Fresse – vom Schönheitschirurgen. Auch wenn hier einige pointierte Lacher versteckt sind, glänzt der Film hier meist durch lahme Albernheiten, in denen dann einfach aneinander vorbei geredet wird und Amandas Vernunftdenken viel zu aufgesetzt daherkommt.
Zur Steigerung dürfen die Fünf Jim, der direkt gegenüber wohnt, abends bei seinen Kraftübungen zusehen und ganz frei nach „Das Fenster zum Hof“ einen scheinbaren Mord beobachten, der den sympathischen Jüngling in ein ganz anderes Licht taucht. Plötzlich wandelt sich die nette Romanze in einen reichlich dämlichen Krimiplot, in dem Amanda zu ermitteln beginnt und bald Mafia und FBI über den Weg läuft. Zudem ist Jim längst nicht der, der er zu sein scheint. „Head over Heels“ nimmt nach diesem Plotbruch sehr eigenartige Züge an. Aus der zu Beginn so leichtfüßigen, wenn auch kitschigen Romanze wird eine obskure Krimiparodie, in der dann der Witz immer platter wird und der Zuschauer merklich mit seiner Geduld kämpfen muss.
Liegt es an den schmalzigen Standarddialogen, den romantischen Szenen, die man so schon oft besser gesehen hat, oder an dem verkorksten Genrecrossover, der den Film verfahren aussehen lässt? Die Chartmusik und die an das Teeniepublikum gerichtete Besetzung können hier jedenfalls nichts reißen. Freddy Prince, Jr ergattert sowieso nur Dank seines Aussehens die immer rarer werdenden Rollen des Traumprinzen, während Monica Potter hier nun wirklich völlig überfordert ist. Eigensinnig und unpassend wirft Waters darüber Fäkal-Humor in den Film, ohne dass dieses Niveau nötig wäre.
Fazit:
„Head over Heels“ ist ein überflüssiger Romanzenkrimi, der nach einer guten Einleitung geradewegs bergab geht. Hätte man sich nun darauf verständigen können, eine romantische Beziehung nebst Seitenhiebe auf das Modelbusiness zu erzählen, wäre das Endresultat weit attraktiver gewesen. So bleibt nur ein zusammengemixter Genrebastard, der irgendwann mit seinen niveaulosen Witzen, den Albernheiten und dem unlustigen, hanebüchenen Krimiplot nur noch nervt.