Nachts in irgendeinem Zug treiben drei Strolche ihr Unwesen. Erst pöbeln und saufen sie nur rum, dann werden sie handgreiflich. Besonders die Frauen müssen leiden: Eine Prostituierte wird gedemütigt, eine anfangs sexuell eher unterfordert wirkende Ehefrau gleich von zwei Kerlen rangenommen. Als ein Kommissar, der einen politischen Gefangenen überführt, versucht einzugreifen, entwenden die Typen seine Pistole und übernehmen endgültig das Kommando im Zug. Nur der Gefangene hat genügend Arsch in der Hose, sich zur Wehr zu setzen. Wird er den Terror stoppen können?
"Horror-Sex im Nachtexpress" - wunderbarer Titel auch - gefällt durch eine sehr gute Besetzung, den hohen Sleaze-Faktor und die typisch italienische Derbheit, gerade bei den Sexszenen. Leider ist das Drehbuch allenfalls durchschnittlich und die deutsche Synchronisation zieht das Niveau noch zusätzlich runter. Des Weiteren ist mir der Schnitt negativ aufgefallen; mehrere Einstellungen, z.B. wie ein Zug halt mal so nachts durch die Gegend rollt, sind zu lange und transportieren eine unnötige Trägheit ins Geschehen. Dieses wiederum vernachlässigt viel zu sehr die psychologische Seite des Eingesperrtseins höchst unterschiedlicher Charaktere und Milieus auf engstem Raum, hier wäre wesentlich mehr Dramatik möglich gewesen.
Wie man´s richtig macht, sieht man in dem höchst kunstvollen und dabei genauso dreckigen Film "Junge Mädchen zur Liebe gezwungen" von Franco Prosperi, der das vorliegende Werk um Längen schlägt.
Fazit: Für geübte Kenner von Italo-Sleaze sowieso Pflichtprogramm, für Interessierte wäre "Junge Mädchen zur Liebe gezwungen" ein lohnenderer Einstieg, und Otto Normalgucker schaltet so was grundsätzlich nach zwei Minuten aus.