Brrrrrr, „Firehawk“ ist mal wieder ein Paradebeispiel dafür, was man in B-Movies alles falsch machen kann. Regienoob Paul Levine, der nebenbei auch noch das Drehbuch verbrach, verheizt den sonst als B-Bösewicht ordentlich agierenden Bruce Payne als Good-Guy, während Lance Henriksen nichts zu tun bekommt, als mit düsterer Miene ins Funkmikro zu sprechen. Dazu eine Inszenierung mit „sparsamen“ Tricks und Anschluss- und Logikfehlern im Minutentakt.
Das, dass hier nichts werden kann wird auch gleich in den ersten Minuten klar, in denen ein Jumbojet irgendwo überm Atlantik arge Probleme bekommt und die komplette Bordelektronik hops geht, was wiederum zu bösen Turbulenzen führt. Wie wird so was umgesetzt? Genau, man hampelt heftig mit der Kamera durch das Cockpit, um so einen möglichst hektischen Eindruck zu erwecken und kombiniert die Szenerie mit billigen Modelltricks, die das abstürzende Flugzeug zeigen sollen, welches schon explodiert, bevor es überhaupt auf dem Ozean aufschlägt. Aber es soll noch schlimmer kommen…
Die russische Wissenschaftlerin Francesca Zaborszin hat den Vogel vom Himmel geholt, weil sie glaubt, dass ihr übergelaufener Daddy den bösen Amis zum Opfer gefallen ist, die das Dahinscheiden prompt als Selbstmord inszenieren, um mit reiner Weste dazustehen. Um für eine weltweite Reputation ihres Vaters zu sorgen kombiniert sie das globale JPS-System mit einer EMP-Waffe um von nun an alle vier Stunden amerikanische Zivilflugzeuge vom Himmel zu holen, bis Amerika seine Lüge eingesteht. Die denken aber gar nicht daran und schicken, nach einer sülzigen, familiären Verabschiedung ihre beste Crew, bestehend aus Gordon Pruett (Bruce Payne) und Andy Aldrich (John Stockwell, der auf dem Regiestuhl ein besseres Bild abgibt („Blue Crush“)), zusammen mit dem Superflugzeug Aurora 2 ins Rennen, nachdem das erste Exemplar schon vom Himmel geholt worden ist.
Spätestens hier wird sehr deutlich, dass das Budget doch arg bemessen war, ständig wiederholen sich die gleichen Flugszenen, welche, um Details zu verstecken zum größten Teil in eine dunkle Nacht getaucht werden. Hin und weder wird dabei der Eindruck erweckt, dass die Aurora ein Raumschiff ist, weil nur von Sternen umgeben und in einer Umlaufbahn um die Erde kreisend, bis sich wagemutig Richtung Mutterplanet gestürzt wird. Na ja, die Flugmanöver sollte man aber besser auch erst gar nicht versuchen nachzuvollziehen.
Unglaublich, dass der Film Mitte der 90er gedreht wurde und tricktechnisch unter dem Niveau von „Battlestar Galactica“ anzusiedeln ist. Unglaublich auch, das Verhalten der Piloten, die ihre Bomben (Die unterirdische Basis steht mitten im asiatischen Nirgendwo (!!!)), trotz des minimalen Zeitfensters, nicht ins Ziel bringen, weil dort ein Pilot gefangen gehalten wird und somit abgeschossen werden. Wie Abschuss und Gefangenname von statten gehen bleibt genauso der Phantasie des Zuschauers überlassen, wie die Tatsache, dass beide Vögel wenig später komplett intakt im Hangar stehen.
Im feindlichen Komplex gibt es ein paar zahme, unspektakuläre Schießereien, in denen die Bauweise des Gebäudes sich in jeder Szene ändert und die Protagonisten sich verhalten, als hätten sie noch nie eine Waffe in der Hand gehabt. Angeschossene Charaktere können zwar durch ellenlange Tunnel robben, sind letzten Endes aber zu blöd, um an einer Leiter (an der nur eine Sprosse raus bricht !!!) hochzuklettern und eine feine Verschwörungstheorie seitens des Pentagons gibt es obendrauf.
Im langweiligen Finale dürfen sich die beiden Kampfjets ein Wettrennen Richtung „Weißes Haus“ liefern, gegenseitig abdrängen, rammen (!!) und explodieren, damit Amerika wieder einmal von den Häschern des Ostens erlöst (ist) und wir von diesem Film erlöst sind.
Fazit:
„Firehawk“ ist ein überflüssiges, unspektakuläres, schlecht inszeniertes B-Movie, in dem die unter Genrekennern bekannten Namen Payne, Henriksen und Stockwell durchweg verschenkt worden sind. Die so genannten Spezialeffekte sind amateurhaft, Plotholes klaffen überall und Goof reiht sich an Goof. Ein Film zum Abgewöhnen!