Lustiger Film im Stil der früheren Screwball-Comedies
Gaylord Focker hat es im Leben nicht leicht, denn schon sein Name sorgt für allerhand Belustigung. Darüber hinaus arbeitet er als Krankenschwester, ist aber scherzresistent. Doch diese Kleinigkeiten entfalten große Wirkung, als er seine Traumfrau findet und fest entschlossen ist, ihr während des ersten Besuchs bei Ihren Eltern einen Heiratsantrag zu machen. Dumm nur, daß der Vater der Braut in spe ein ehemaliger CIA-Agent ist, der niemandem zutraut, seine Tochter glücklich zu machen. Und so entwickelt sich das Wochenende für Focker zum Alptraum, denn je mehr er sich bemüht, es den potentiellen Schwiegereltern recht zu machen, um so mehr tappt er in Fettnäpfchen. Doch wahre Liebe überwindet alle Schwierigkeiten, und so dürfen wir am Ende des Films wieder einmal erleichtert darüber sein, ins amerikanische Kino gegangen zu sein, denn dort fügt sich alles zum Wohle der Zuschauer.
Unter Verzicht auf Humor jenseits der Gürtellinie entfaltet sich hier eine wirklich lustige Situationskomödie. Die Voraussetzungen sind jedem aus eigener Erfahrung gut bekannt, wer erinnert sich nicht mit gemischten Gefühlen an das erste Zusammentreffen mit den Eltern der Liebsten...da ist man nervös, es geht ja schließlich um etwas, und diese Leute sind auch nicht einfach wegzudiskutieren, sondern von nun an Teil Deines Lebens, mögen sie auch noch so schwierig sein. Aber man kann natürlich immer sagen, man habe Glück gehabt, daß der eigene Schwiegervater nicht ein Exemplar ist wie das aus dem Film, wunderbar verkörpert durch den tatsächlich komischen Robert De Niro, der eigentlich nur das spielt, was er immer spielt – kein Film ohne Gesten mit dem Zeigefinger. Dieser Charakter aber ist der wahre Alptraum, mißtrauisch, stets auf der Hut, da hätte man keine Chance und würde wahrscheinlich genau so versagen wie...
Ben Stiller in der Rolle des Focker. Es hat etwas von Laurel & Hardy, wie sich Focker in die schwierigsten Situationen bringen läßt und versucht, mit Gutmütigkeit wieder rauszukommen, sich dabei aber nur noch mehr in den Dreck hineinreitet. Stiller ist lustig, ohne viel Grimassen schneiden zu müssen wie beispielsweise Jim Carrey. Natürlich kommt das Drehbuch allen Beteiligten entgegen, und auch die Erfahrung von Regisseur Roach ( verwandt oder verschwägert zu Hal Roach?? ) mit dem Streifen „Austin Powers“ hilft dem Film über leichte Hänger hinweg, denn ab und zu ist De Niro zu selbstverliebt oder die Story hat einen kleinen Hänger. Macht aber dann nichts, denn alle Beteiligten haben Spaß bei der Sache, und das merkt man dem fertigen Film dann auch an. Natürlich ist von Anfang an klar, wie der Film endet, aber muß es denn immer ein Problemfilm sein? Nein, an manchen Tagen will man sich entspannen und sich am Ende darüber freuen, daß „Er“ seine „Sie“ kriegt – 7/10.