Review

Sean Connery raubt in 1855 in allerbester Laune Gold aus einem fahrendem Zug

Story:
London 1855: Der Schloßknacker Pierce (Sean Connery) plant den Sold der Krim-Armee aus einem fahrendem Zug zu stehlen. Zur Seite stehen ihm der Taschendieb Gar (Donald Sutherland) und seine Komplizin Miriam. Der Plan ist grandios. Mit viel Geschick und wagemutigen Aktionen besorgen die drei sich Wachsabdrücke der vier Schlüssel für die beiden Safes in denen sich das Gold befindet. Auch von einem Verräter lassen sie sich nicht stoppen. Pierce strickt den Plan einfach um. Als es scheint, der Coup wäre gelungen, wird Pierce von einem Polizisten erkannt. Doch Pierce weiß aus allem einen Ausweg...
Die Story ist nicht fiktiv, sondern basiert auf einem authentischen Fall. Mit viel Liebe zum Detail wird die Vorbereitung bis wiedergegeben. Der eigentliche Eisenbahnraub dauert dann auch nur ca. 25 Minuten. Spannende Momente gibt’s en masse und für Wendungen an die kein Zuschauer denkt ist auch gesorgt. Der Humor kommt dabei natürlich nicht zu kurz. Vor allem die Dialoge zwischen Connery und Sutherland sind stark.

Musik:
Die Musik ist musikalisch, klassisch und bringt die Atmosphäre des 19. Jahrhunderts perfekt rüber. Dem Komponisten ein Dickes Lob. Sogar für Spannung und Untermalung der Actionszenen konnte die Musik sorgen. Eindrucksvoll fällt sie dem Zuschauer sofort ins Ohr. In meinen Augen eine kleine Meisterleistung, die eigentlich oscarreif ist.

Atmosphäre:
Großes Lob an das Set bzw die tollen Locations. Entweder an Originalschauplätzen gedreht oder toll nachgebaut. Auch die Kostüme sehen klasse aus. Als Sympathiefiguren bietet der Film einen gutgelaunten Sean Connery und einen witzigen, etwas makabren Donald Sutherland Da fühlt der Zuschauer sich doch gleich wohl. Spannend sind dann die „Beschaffungsmaßnahmen“ für die Schlüssel zu begutachten. Vor allem die Besorgung des Schlüssels im Amt, wo nur 75 Sekunden zur Verfügung standen waren extrem nervenzerfetzend. Mit Humor wird natürlich auch nicht gegeizt. Sean Connerys Charme, den er schon mit trockenen Sprüchen in den James Bond Filmen unter Beweis stellte kommt auch hier wieder zum Einsatz. Die wenigen Actionszenen wirken für heutige Verhältnisse zwar angestaubt, aber moderne PC Effekte von heute würden so einen Film auch den Flair nehmen. Das Ende hat dann auch noch eine doppelte Wendung, obwohl dem Zuschauer eigentlich auch klar sein müsste wie der Film ausgeht.

Schauspieler:
Sean Connery spielt die Rolle des Gentlemangauners in seiner üblichen Bondmanier mit Humor. Seine Anziehungskraft gegenüber Frauen ist dann auch die selbe. Trotzdem bleibt er Gentleman. Wie in seiner Paraderolle kann ihn nichts aus seiner an Arroganz grenzende Ruhe bringen. Nur ein paar Szenen auf dem Zug waren ihm wohl etwas zu riskant (Stuntman). Er schien sichtlich Spaß zu haben. Sean Connery mal wieder in Höchstform. Seine einzige Schwäche war sein eventuell angeklebter Bart :-)(sah jedenfalls so aus). Weiss nicht, ob der schon zu angegraut war oder ob er Bartwuchsprobleme hatte. *gg*
Donald Sutherland ist der Taschendieb Agar und ergänzt sich prima mit Sean Connery. Mit Hingabe spielt er den liebenswerten „Hibbelkopp“. Sichtlich nervös wandert er durch den Film. Das eine oder andere Lachen kann man bei seinen Aktionen (Niesen beim Einbruch) nicht unterdrücken. Auch seine Rolle als Toter bringt er extrem lustig rüber. Schade das er sein komisches Talent nicht mehr unter Beweis stellt und eher in eiskalten unsympathischen (Outbreak, Virus) wiederzufinden ist.

Fazit:
Starke Krimikomödie mit 2 Hauptdarstellern in Bestform. Humor und Spannung kommen dabei natürlich nicht zu kurz. Die tollen Schauplätze und Kostüme machen die Reise ins London von 1855 perfekt. Eine echte Perle nach einem authentischen Fall. Für Nostalgiker und Liebhaber älterer Filme ein Muss.

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