Zuschlagen und nicht nachdenken...03.10.2012
Dieser Film ist ein ganz typisches Produkt seiner Zeit und vereint alles, was wir am Hongkongkino mögen - und leider auch eine gute Portion von dem, was dem Westeuropäer immer wieder schwer im Magen liegt. Hier nämlich mischen sich zahlreiche hervorragende Fäusteleien mit einer guten Prise des schier unerträglichen asiatischen Humors. Das macht manche Szenen des Streifens nur schwer goutierbar, doch zum Glück kommt immer genau dann, wenn man meint, es nicht mehr ertragen zu können, schnell wieder ein Kämpfchen um die Ecke.
In dieser Weise ähnelt der Film dem kurz vorher entstandenen In the Line of Duty 4, denn auch dort spielt die Story nur eine untergeordnete Rolle und glänzt genau so wenig wie hier. Zufällig geraten eine Anwältin und ein Expolizist in eine Geldwaschgeschichte und damit zwischen die Fronten von Triaden, amerikanischer Mafia und einem asiatischen Emporkömmling. In letzter Konsequenz ist das alles auch gar nicht so wichtig, wichtig ist indes nur, daß andauernd irgendwer einem anderen volles Pfund aufs Maul gibt. Das wird garniert mit ein paar heftigen Schießereien, gut dosiert eingesetzter Zeitlupe und der einen oder anderen Verfolgungsjagd.
Insgesamt legt der Film ein ordentliches Tempo vor, doch für mich stören die sich anbahnende Liebes- samt Dreicksgeschichte des Fluß der Rangeleien ebenso wie der deplaziert wirkende Humor. Dafür wird das Tempo zum Finale hin ordentlich angezogen, und da darf Donnie Yen dann mehrmals zeigen, was er drauf hat. natürlich leigt der Fokus des Films klar auf seinen Martial Arts, die sind allesamt hervorragend choreographiert und wunderbar bodenständig. Kein Kameragewackel kein Drahtseil, kein CGI, ach, das macht angesichts heutiger Actionproduktionen Freude...aber dennoch nicht ungetrübte, daher "nur" 7/10.