Mr. Parker und Mr. Longbaugh sind Kleinkriminelle, die jetzt endlich den Sprung nach oben machen möchten. Darum entführen sie Robin. Robin ist eine Leihmutter, die für Mr. Chidduk und seine Frau Francesca ein Kind austrägt. Beschützt wird sie von Jeffers und Obecks. Jeffers hat ein Verhältnis mit Francesca, von dem Mr. Chidduk nichts weiß. Mr. Chidduk verdient sein Geld damit, die Feinde anderer Leute zu seinen Feinden zu machen. Die Art Feinde, die man nicht am Leben lässt. Als Strohmann für diese Arbeit hat er Joe Sarno, der diesen Job schon seit verdammt langer Zeit macht, und ziemlich gut darin ist. Allerdings hat er nichts beiseite gelegt, er dachte immer seine Tochter würde ihn versorgen. Tut sie auch: Sie trägt das Kind von Mr. Chidduk und Francesca aus. Und als Arzt hat sie den Sohn von Mr. Chidduk erwählt, der allerdings wegen mindestens einer misslungenen Geburt neben einem Berufsverbot auch so eine Art Trauma hat. Aber Kinder machen, das kann er. Robins Kind ist in Wirklichkeit von ihm. Und die 15 Millionen Dollar Lösegeld sind von Mr. Chidduk.
Ganz ehrlich: Nach 5 Minuten hatte ich das Interesse an dem Film komplett verloren. Es fängt an wie ein beliebiger Tarantino-Klon, mit zweitklassigen Gangstern und Ach-so-witzigen Dialogen. Aber wenn man diese Phase hinter sich bringt, und wenn man akzeptiert dass dieser Film a) nicht unbedingt ein Actionfilm ist und b) einige ziemlich überflüssige Dialoge und Szenen mit sich bringt, dann ist er gut. Etwa ab der Hälfte des Films, wenn alle Beteiligten so mehr oder weniger in Mexiko sind, zieht die Stimmung merklich an, und der blutige und bleihaltige Showdown entschädigt für so einige Längen des ersten Drittels. Zugute halten kann man WAY OF THE GUN auf jeden Fall, dass er angenehm unhumorig daherkommt und sich die ganzen coolen Tarantinoesken Sprüche recht schnell spart. Und zugute halten kann man ihm auch, dass ganz ganz feine Schauspieler Mut haben ihre ruhigen Seiten zu zeigen. Oder anders ausgedrückt: Benicio del Toro rettet mit seiner Kunst so einige Momente, genauso wie der Umstand, dass sich irgendwann mal zeigt, dass die beiden Hauptfiguren gewissenlose Schweine sind, die unsere Sympathie nicht verdient haben. Daumen rauf für diesen mutigen Schritt des Drehbuchs.
Insgesamt sicher nicht der Thriller des Jahres, aber ein mieses erstes Drittel, ein gutes zweites und ein fettes drittes Drittel retten den Film auf jeden Fall knapp oberhalb des Durchschnitts. Und dass er das Interesse nach 30 Minuten wieder wecken konnte, das ist ihm ganz hoch anzurechnen ...