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Kritik zur Rohschnitt/WorkprintfassungNun ist sie also endlich erhältlich: die ursprüngliche Fassung, soweit sie Kevin Yagher fertig gestellt hat. Was allerdings unklar bleibt: Welche der unzähligen Rohfassungen dies ist, so dass sicherlich auch hier nicht alles jemals gedrehte Material drin ist. Sei es drum. Die 3 DVD Box mit zwei Normalfassungen und jenem Workprint im Bonusmaterial ist jedenfalls für Fans der Serie interessant. Es ist allerdings nur fair, diese darauf hinzuweisen, dass diese neue/alte Fassung in grausiger Qualität erhalten ist und oben wie unten die üblichen Zeitzähler eingeblendet bleiben. Eine weitere Enttäuschung ist sicherlich, dass es quasi keinen zusätzlichen Gore gibt, da sämtliche Sterbeszenen zu jenem Zeitpunkt noch nicht gedreht waren, so dass man immer wieder an den interessanten Stellen sowas eingeblendet wird wie "Grausamer Tod von...". Zu den posititven Punkten dieser Fassung: endlich bekommt man die Struktur und die deutlichen Unterschiede zur "Chapelle-Fassung" zu sehen. Es ist schon lustig, dass sich die Produzenten damals hauptsächlich darüber echauffiert haben, dass das Markenzeichen Pinhead er so spät auftaucht, dabei bekommt man ihn auch in der Rohfassung schon nach einer viertel Stunde geliefert. Besser ist hier allemal die Charakterzeichnung der wunderbaren Angelique und gerade im 18tes Jahrehundert-Teil gibt es jede Menge neues Material, auch wenn jene legendäre Szenenfolge des Aristokraten-Festes auch hier (wegen der nicht gedrehten Effekte) nur angedeutet bleibt. Gerade an jener Stelle weiss man als Fan nicht so recht, ob man sich freuen soll, endlich einen Blick auf die Szenen werfen zu dürfen, oder ob man sich ärgern soll, dass jene, auf vielen Fotos festgehaltenen, Maskeneffekte nicht drin sind (abgesehen von einer sehr kurzen, flashigen Traumsequenz), bzw. nicht gemacht werden konnten. Interessanterweise ist hier auch die Figur des jungen Lemarchant in den unterschiedlichen Zeitebenen viel besser gezeichnet, was weniger an vielen neuen Szenen, sondern eher an den fehlenden Szenen liegt, welche dann von Chapelle eingebaut wurden.Lustig ist auch, dass Pinhead in der Rohschnittfassung weit weniger verwundbar bleibt als in der Kinofassung, vor allem das Ende ist wesentlich neutraler (wenn auch effektarmer).Insgesamt ist der Film auch in der ursprünglichen Fassung kein Meisterwerk, doch wenn die geplanten Splatterszenen tatsächlich gedreht worden wären, hätte diese Version zweifellos mehr zu bieten gehabt als die letztlich veröffentlichte.

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