Freitag (Richard Roundtree) erzählt seinem Stamm am Lagerfeuer die Geschichte seines Abenteuers, in Rückblenden wird diese nun gezeigt. Beim Fischen wurden er und seine Freunde von einem Sturm überrascht und an eine unbekannte Insel gespült. Während sie nun am Strand sitzen stößt Robinson auf die Gruppe, getrieben von Angst und Wut, und beginnt sogleich die Wilden zu erschießen. Freitag flieht nicht sondern wendet eine List an. Er wickelt sich eine Ranke um die Handgelenke um Crusoe so zu verstehen zu geben, dass er ein Gefangener sei.
Der Perspektivwechsel hin zu Freitag ist sehr reizvoll und eröffnet neue Möglichkeiten innerhalb der Geschichte. Der Kontrast zwischen Kultur und Natur könnte nicht größer sein, als er hier inszeniert ist. Zum einen fürchtet sich Robinson vor Freitag, er treibt ihn mit dem Gewehr vor sich hier und kommandiert ihn hemmungslos. Zum anderen steht es völlig außer Frage, und dies kommt in anderen Verfilmungen des Stoffes selten so drastisch hervor, dass Freitag sich der englischen Kultur unter strengem und teils sehr denunzierenden Zwang anzupassen hat. Auch und obwohl das streng britische Benehmen im Setting der exotischen Insel höchst albern wirkt und kontrastiert mit Freitags (sehr sympathischer) naiver Natürlichkeit wird es regelrecht absurd. Waffengewalt steht hier aber über Logik und Vernunft. Als Freitag sich weigert zu arbeiten verhängt Robinson drakonische Straf- und Bußmaßnahmen. Von Freundschaft ist hier auch nach längerem Zusammenleben nichts zu merken. Erst die Sehnsucht und Einsamkeit zwingt ihn zum Einlenken.
So hält der Film viele tragisch-komische Situationen bereit, explizit sei hier der sportliche Wettkampf der Kulturen genannt. Allerdings ist er insgesamt auch deutlich zu lang geraten und offenbart im Detail arge dramaturgische Schwächen.