Natürlich leicht altbackener Horrorfilm, der heutzutage niemanden mehr schlaflose Nächte bereitet, zu der damaligen Zeit allerdings Aufsehen erregte und immer noch ein stimmiges Stück Gruselkintopp ist.
Das liegt vor allem an der Atmosphäre, wobei vom anfänglich heimeligen Städtchen bald nur noch das nebelige Moor mit angrenzendem Friedhof gezeigt wird, und das Schloss der Talbot's auch nicht gerade vor Wärme knistert.
Das Skript von Drehbuch - Legende Curt Siodmak ist relativ simpel, aber spannend gehalten, der wissenschaftliche Aufhänger mit den Dualseelen von Gut und Böse in jedem Menschen wird allerdings nicht weiter verfolgt; die Abart der Schizophrenie zumeist ausgeklammert. Stärker wird der Aspekt der Aussätzigkeit transportiert, der junge Talbot [ Lon Chaney ] ist bereits bei seiner Ankunft ein Fremdkörper, sowohl in der Allgemeinheit des Dorfes als auch speziell bei dem Mädchen [ Evelyn Ankers ], in dessen Beziehung er sich drängt.
Auch von seinem Vater [ Claude Rains ] kann er nach dem Biss und der Verwandlung keine Hilfe erwarten, beide haben sich 18 Jahre nicht gesehen, ebenso kühl und non - emotional reagiert dieser. Er will nur seinen letzten Sohn kein 2tes Mal verlieren, und lässt ihm deshalb keine Chance auf Flucht.
Während der dramatische Aspekt durchaus funktioniert, wird der Horrorteil etwas vernachlässigt, die Verwandlungen und speziell die Maske hinterher sehen heutzutage doch eher unpassend aus. Sowieso wundert es, dass der erste Werwolf als richtiger Wolf gezeigt wird, Talbot allerdings als Wolfsmensch, hierbei hätte man sich zuungunsten der Maske weiterhin auf das Tier einigen sollen.
Die abschliessende Hetzjagd ist auch weitgehend ausgeblendet worden, dafür wird die Zigeunerin zu sehr als untätiges Orakel in den Film gestellt.
Alles in allem eine durchaus sehenswürdige Angelegenheit, es wird aber schon einen Grund gegeben haben, warum der Werwolf keine Konkurrenz zu anderen Universal – Monstern darstellte.