Roy Hobbs ist ein überaus vielversprechender Nachwuchs-Baseball-Spieler, doch sein Traum vom Ruhm in der Oberliga platzt, als eine rätselhafte Frau und eine Kugel seine Karriere jäh beenden. 16 Jahre später findet Hobbs, mit seinem Baseballschläger 'Wonderboy' aus Kindertagen, zum Baseball zurück, wenn auch anfänglich nur im Außenseiterteam der New York Knights. Gelingt es Hobbs, seine körperlichen Schmerzen und alle negativen Einflüsse um ihn herum zu überwinden, um die Knights zum Sieg zu führen?
Den besten und eigentlich einzigen Gag verschießt der Film schon im Vorspann, wenn als Production Designer ein gewisser Herr Mel Bourne kreditiert wird (wohl ein Kumpel des Thailänders Bang Kok). Ansonsten entwickelt sich der typische Sportfilm in all seiner vorhersehbaren Naivität, wie man sie eben mag oder auch nicht. Naiv war dann auch den fast 50jährigen Robert Redford dem Zuschauer als 19jähriges Landei zu verkaufen, der Rest ist dafür sehr solide.
Wir erleben dabei die übliche Variation des amerikanischen Traums im Gewand der 30er Jahre, nämlich die etwas unterbrochene Baseball Karriere von der Farmidylle der wogenden Kornfelder bis in die US-Profiliga (warum Hobbs allerdings vom Super-Werfer zum Schlagmann mutiert erklärt mal wieder keiner).Natürlich werden genrebedingt bis zur Spitze noch einige Stolpersteine eingebaut. Da müssen noch eine Schußverletzung, 15 Jahre Invalidität, die Ersatzbank, der Leistungsknick dank holder Weiblichkeit, ein zwielichtiger Teambesitzer, der Verlust seines selbstgeklöppelten Wunderschlägers mit dem blöden Namen "Wonderboy" und natürlich eine lebensgefährliche Verletzung vor dem Entscheidungsspiel überwunden werden. Da hat man doch was um 140 Minuten rumzukriegen.
Etwas Schwierigkeiten hatte ich dabei aber mal wieder mit Robert Redford, der seine Rolle mal als charmanter Frauenschwarm und aufrichtiger Sportsmann, mal als selbstsüchtiger Arroganzmensch angelegt hat. Aus Hobbs wird man manchmal nicht wirklich schlau. Dafür kann der Film auf alle Fälle optisch punkten, schöne Landschaften zu Beginn, dutzende Statisten in 30er Outfits und natürlich die Sportszenen im Stadion, die zumindest authentisch wirken (hab von Baseball leider wenig Ahnung) und gute Dynamik haben. Allerdings geht dieser Drive abseits des Stadions immer dann flöten, wenn man meint die Damenwelt zu integrieren. Seine Jugendliebe sei ihm ja vergönnt, aber die Femme Fatale Rolle von Kim Basinger hätte man getrost gerne streichen können. Am Ende wird dann nochmal ordentlich mit aller (übertriebenen) Macht die Tränendrüse strapaziert, aber in welchem Sportfilm war das je anders?
6/10