Weil "Babynator" Vin Diesel zu hohe Gagenforderungen stellte, trat Ice Cube seine Nachfolge als Geheimagent an. Auch Rob Cohen, der genau wie Diesel schon vor dem Start von "XXX" für einen zweiten Teil unterschrieben hatte, machte einen Rückzieher, blieb aber immerhin als Produzent treu.
Trotz einschneidender Veränderungen gibt es Kontinuität: Wie beim ersten Mal sucht NSA-Agent Augustus Gibbons (Samuel L. Jackson), der gerade einen Anschlag auf das Hauptquartier der National Security Agency überlebt hat und sich auf der Flucht befindet, einen Außenseiter, um für ihn einen ganz besoderen Auftrag zu erledigen. Seine Wahl fällt aber diesmal auf Darius Stone, einen ehemaligen Navy Seal, der allerdings momentan unter strenger Bewachung in einem Militärgefängnis einsitzt...
Man wollte anders sein als Bond, man wollte einen neuen Actionhelden erfinden, ohne damit zu rechnen, dass dieser schon nach der Premiere anderes im Kopf hat. Ganz hat man aber die Beziehung zu 007 nicht aufgegeben: Für das Sequel "XXX 2 - The Next Level" hat man nämlich Bond Regiesseur Lee Tamahori eingekauft. Vielleicht fiel die Wahl auf ihn, weil er in "Stirb an einem anderen Tag" versucht hat, James Bond ein anderes Image zu verpassen. Vielleicht erachtete man Lee Tamahori aber auch nur für den richtigen Mann, um Action zu inszenieren, die es in sich hat, denn wie bei Teil 1 stehen auch auf dem NEXT LEVEL nicht Charakterstudien, sondern halsbrecherische Stunts, Verfolgungsjagden, heiße Schlitten und viel Pyrotechnik auf dem Programm.
Zwar wurde auch hier die Action nicht neu erfunden, sondern man hat versucht genau den Geschmack des breiten US-Publikums zu treffen, der sicher nicht ganz so weit weg ist von dem des breiten deutschen Publikums. Die Fortsetzung ist genau wie der erste Teil sicher keine Konkurrenz für Gentleman James Bond, denn dafür hätte es, zumindest was die Darsteller betrifft, ein wenig mehr Konstanz bedurft. Samuel L. Jackson ("Pulp Fiction") ist mit seinem Charisma und seiner langjährigen Erfahrung mit Actionfilmen sicher als Idol für junge Actionfans geeignet - womit ich sein schauspielerisches Können keineswegs in Abrede stellen will. Dass Ice Cube mit diesem Einsatz den Sprung zum echten Filmstar nicht schaffte, war anzunehmen. Trotzdem, es knallt schön, es ist Schwung drin, und vor allem haben die Macher wieder gezeigt, dass sie einen exzellenten Frauengeschmack haben, denn letztes Mal raubte uns Asia Argento fast den Atem und diesmal wickelt uns Nona Gaye um den Finger