Unglaubliche Stunts, schnelle Autos, Daueraction – Triple X ist zurück und versucht mit einem höheren Budget und euen Gesichtern den ersten Teil an Rasanz noch zu überbieten.
Der Titelgebende Special-Agent wird diesmal nicht von Vin Diesel, sondern von Rapper Ice Cube verkörpert. Der versucht, frisch aus dem Gefängnis entflohen, Amerikas Präsident vor einem Attentat zu schützen, dass vom eigenen Verteidigungsminister initiiert wird. Zur Seite steht ihm dabei die Crew aus Teil 1, allen voran Samuel L. Jackson, der hier wieder den Mentor geben darf.
Freunde des Anspruchs, der Subtilität und von Charakterdarstellern sollten xXx² tunlichst meiden, denn wo Triple X draufsteht ist auch Triple X drin und das heißt nun mal Action am laufenden Band. So gehen während des Films Panzer zu Bruch, werden teure Autos geschrottet, geht ein halber Flugzeugträger in Flammen auf und steht letztendlich sogar das Capitol in Washington unter Beschuss. Mit Logik und Realismus ist es da natürlich nicht weit her, alles wie gehabt also.
Ice Cube ist leider nur ein dürftiger Vin Diesel Ersatz, da der nicht nur etwas zu alt, sondern vor allen Dingen zu fett für die Rolle scheint. Der Regisseur weiß schon, warum er ihn im Gegensatz zu Diesel nie mit freiem Oberkörper rumlaufen ließ. Auch die Action ist diesmal weniger „körperlich“, so dass Triple X diesmal kein Extremsportexperte ist, sondern lieber die Waffen sprechen lässt.
Samuel L. Jackson wiederholt seine Rolle aus Teil 1 und bleibt unter seinen Möglichkeiten. Wenigstens scheint er Spaß an der Sache zu haben. Das selbe gilt auch für Willem Dafoe, der hier mal wieder den Oberbösen spielen darf, der ja ironischerweise der Verteidigungsminister ist. Ein Schelm, wer böses dabei denkt...
Die Handlung gestaltet sich erstaunlich komplex, insofern man dieses Wort bei dieser Art von Film verwenden darf. So gibt es die ein oder andere überraschende Wendung und ständige Schauplatzwechsel, so dass xXx² fast nie langweilig wird.
Dieses Schicksal ereilt ihn nämlich nur während einiger der (äußerst rar gesäten) Dialogszenen, die entweder unfreiwillig komisch oder einfach nur dämlich sind. Auch viele der One-Liner von Ice Cube wirken deplaziert und nicht lustig, er ist halt einfach nicht so cool wie Diesel. Aber über solche Mängel kann man großzügig hinwegsehen.
Denn das wichtigste am Film, die Action, stimmt einfach. Gott sei Dank wurde auf Zeitlupen und Bullettime Spielereien a la Matrix weitestgehend verzichtet, stattdessen fliegt eben noch das ein oder andere Auto mehr in die Luft. Im Gegensatz zum ersten Teil wird hier nämlich nicht gekleckert, sonder geklotzt und das bedeutet Dauer-Action ohne Ende.
Das der Film ein Kind der MTV-Generation ist, lässt sich natürlich nicht verheimlichen, spätestens bei der Musik wird’s deutlich. So liest sich dann auch der Soundtrack wie ein Who-is-who der Black-Music Szene und selbstverständlich hat auch Ice Cube seinen Teil beigesteuert.
So gilt für xXx² das selbe wie für seinen Vorgänger – Fans des Genres werden ihre Freude haben, alle anderen Kopfschüttelnd das Kino verlassen.
6/10