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Nachts steigen die Templer als verwesende Leichen aus ihren Gräbern und reiten auf ihren ebenfalls untoten Pferden ins Dorf. Dort steigt gerade ein traditionelles Fest, das seinen Ursprung in der damaligen Hinrichtung der Templer hat. Die Dorfbewohner, darunter der Bürgermeister und zwei Touristen, werden von der Horde überrascht. Gnadenlos bringen die Templer einen nach dem anderen um. Nur eine kleine Schar von Leuten kann sich in einem Haus verschanzen und muss um hoffen, dass die Nacht bald zu Ende ist.

Wie immer bei den vier reitenden Leichen Filmen gilt, jeder Film steht für sich allein, hat keine Bezüge auf Vorgänger oder Nachfolger und als einzige Konstante eben die untoten Templer und deren Umtriebe in der Neuzeit. Diesmal gehen sie sogar offensiv gegen die Nachfahren jener vor, die sie vor Urzeiten verbrannt und auch die Äuglein rausgepuhlt haben. Opfer ist dabei ein kleines Nest, das eben jenen Akt vor 500 Jahren als Anlaß für ein Dorffest nimmt und sogar rituell einige Templerpuppen verbrennt, da kann man als rastloser Geist schon mal ein wenig säuerlich reagieren.
Immerhin dürfen sich die Untoten mal ein wenig mehr als sonst ausleben und praktisch die gesamte Dorfbevölkerung blutig zu Paella verarbeiten, ohne allerdings zu einer Splatterorgie auszuarten. Die wichtigsten Charaktere schaffen es aber immerhin sich im Haus des schmierigen Bürgermeisters zu verschanzen. So merkt man immer mehr das Ossorio gerne mal bei Romero abkupfert und sich hier Teil 2 und das Blutgericht der reitenden Leichen frappierend ähneln (behinderter Dorfdepp, Belagerung der Eingeschlossenen, unbekannter Held betritt verschlossene Dorfgemeinschaft).
Etwas lästig ist dabei die aufgezwungene Liebesgeschichte, denn just die Frau des Mayors ist eine Ex-Flamme unseres tapferen Feuerwerkers Jack (wie klein die Welt doch ist), was lediglich für eine Laufzeitstreckung gut ist. Immer wieder nett sind dafür unsere Templerfreunde, das vermoderte Auftreten zusammen mit den kirchlichen Gesängen sorgt für wohligen Grusel, auch wenn sich die Jungs horizontal langsamer bewegen, als wachsendes Gras vertikal. Auch wo die Untoten Zossen begraben liegen, wird hier dezent verschwiegen, schließlich müssen die ja auch aus ihren Pferdegräbern steigen.
Als nicht allzu anspruchsvollen Grusel kann man die Kapuzenmänner aber durchgehen lassen, auch wenn manche Tötungsszenen geradezu lächerlich gespielt wurden und auch das an manchen Stellen Puppen verwendet wurden, fällt selbst dem blindesten (Templer) mühelos ins Auge. Für das vermutete kleine Budget würde aber bei Michael Bay aber auch wahrscheinlich nicht mal das Catering bezahlt werden können. Wer klassischen Old School Horror ohne CGI, aber dennoch mit markanten Ungeheuer, mag, der sollte hier mal vorbeischauen, auch wenn der Zahn der Zeit hier nicht spurlos vorüber gegangen ist.
6/10

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