Inhalt:
Einst haben die Tempelritter grausame Rituale an Jungfrauen durchgeführt, um die Unsterblichkeit zu erlangen. Doch kurz darauf wurden sie von der ansässigen Bevölkerung hingerichtet..
Viele hundert Jahre später feiert man zu Ehren „der Vernichtung der Tempelritter“ in einem kleinen Dorf ein großes Fest. Doch als die Nacht einbricht und die Leute im Dorf feiern, steigen in der nahegelegenen Burgruine die Templer aus ihren Gräbern und dürsten nach Rache.
Sofort reiten sie ins Dorf und schlachten alle Anwesenden ab. Nur eine kleine Gruppe schafft es zu überleben und verschanzt sind in einer Kirche. Hier suchen sie nun verzweifelt nach einem Ausweg.
Kritik:
Hurra, Hurra, die reitenden Leichen sind wieder da! Und das grausamer…ähm…langsamer als je zuvor. Gleich vorne weg: Um eine echte Fortsetzung handelt es sich hierbei nicht, denn außer den Templern gibt es keine Verbindung zum ersten Teil. Die zwei Hauptdarstellerinnen aus Teil 1 treten hier sogar wieder in anderen Rollen auf.
Trotzdem ist „Rückkehr der reitenden Leichen“ meiner Meinung nach besser als der erste Teil und sogar der beste Film der gesamten Reihe. Das liegt daran, dass es diesmal nicht ganz so trashig zugeht und auch der Film allgemein sehr spannend ist.
Die Story um das kleine Dorf, das von den untoten Templern heimgesucht wird, ist gelungen. Ein paar Klischees wurden aber trotzdem nicht ausgelassen (z.B. der Dorftrottel, der das „Unheil“ schon voraussagen kann oder auch der Held, der seine Jugendliebe wieder trifft, deren eifersüchtiger Freund davon nicht so begeistert ist). Es gibt einige sehr spannende Momente, z.B. als die Leichen ein Liebespärchen in einem abgelegenen Haus „besuchen“ oder auch die Stelle, wo sich unsere Helden in der Kirche verschanzen.
Was, wie schon beim ersten Teil, aber am meisten überzeugt, ist natürlich mal wieder die Atmosphäre. Es ist zwar nicht zu übersehen, dass ein paar wenige Auferstehungs-Szenen auf Teil 1 wiederverwendet wurden, da diese aber sehr atmosphärisch sind, kann man diesbezüglich noch mal ein Auge zudrücken. Die atmosphärischsten Stellen, sind aber die Szenen, in denen unsere Leichen in Richtung Dorf reiten. Auch das Ende, in dem sich die Protagonisten in der Kirche verschanzen (was übrigens sehr an „Night of the Living Dead“ erinnert) und sich schließlich ihren Weg durch die Templer bannen, ist sehr gelungen.
Die Musik des Filmes ist die gleiche wie in Teil 1. Da diese aber passend und ebenfalls sehr atmosphärisch ist, geht das durchaus in Ordnung.
In Sachen Splatter bekommt man hier auch einiges geboten (jedenfalls in der „Extended Version“). Es wird ein Herz rausgeschnitten, ein Kopf muss sich von seinem Träger verabschieden und auch der eine oder andere muss auf recht unschöne Weise in die nächste Welt gehen. Die Effekte kommen natürlich nicht an heutige Spezial- und Make Up-Effekte ran, können aber für einen solch alten Film noch überzeugen. Ein pausenloses Gemetzel wie bei „Braindead“ oder „Dawn of the Dead“ sollte man allerdings nicht erwarten. Einige Nachtszenen wurden allerdings mal wieder bei strahlendem Sonnenschein gedreht und nur mit einem Blaufilter versehen, was teilweise schon etwas auffällt und nervt.
Die darstellerischen Leistungen sind genauso wie in Teil 1. Einen Oscar hat hier zwar keiner verdient, ihre Sache machen sie jedoch recht gut.
Kommen wir nun zum Trash-Anteil in dem Film. Das trashigste sind natürlich wieder die reitenden Leichen. Diese bewegen sich erneut, ob hätten sie eine Schlaftablette zu viel geschluckt. Trotzdem schaffen Sie es natürlich immer, ihre Opfer zu erwischen. Warum es kräftige Männer nicht schaffen, sich gegen schleichende Knochengerippen zu bewähren, bleibt ebenfalls etwas fraglich.
Dann wäre da noch der Dorftrottel. Dieser sieht aus, wie der Glöckner von Notre Dame, was wahrscheinlich Mitleiderregend sein soll, hier aber unfreiwillig komisch ist. Am Anfang des Filmes wird er von ein paar kleinen Kindern „gehänselt“, in dem sie ihn halb tot prügeln (ist ja auch gar nicht übertrieben), findet schließlich aber Mitleid in einer hübschen Frau, in die er sich dann auch prompt verliebt. Natürlich ist er auch der einzige, der den vollen Durchblick hat und die Wahrheit über die Templer kennt. Hier hat man also kein Fettnäpfchen ausgelassen..
Nun noch ein Wort zu den Fassungen: Empfehlen kann ich eigentlich nur die spanische „Extended Version“, welche es von Laser Paradise auf DVD gibt. Diese enthält sowohl mehr Gewalt- als auch Handlungsszenen. Die internationale Kinofassung ist nur bedingt zu empfehlen, da hier viel Gore fehlt. Von den deutschen, gekürzten FSK 16-Fassungn ist natürlich auf jeden Fall abzuraten.
Fazit:
Ein absolut genialer Horrorstreifen mit allem was dazu gehört. Geile Atmosphäre, Splatter, gute Musik und Spannung. Für Fans klassischer Horrorfilme auf jeden Fall einen Blick wert und für Fans der reitenden Leichen sowieso Pflicht.
10/10