Obwohl der gleiche Regisseur - nämlich der Spanier Amando de Ossario - den Nachfolger seines wunderbar stimmigen Erstlings inszenierte, kommt “Rückkehr der reitenden Leichen” nicht an seinen Vorgänger heran. Viel Potential wurde verschenkt was im letzten Teil der Reihe aber wieder gut gemacht wird. Dabei ist hier der Anfang recht stimmig; in einer Rückblende opfern die Templer blutig eine Frau, wenn auch inszenatorisch nicht ganz so dicht wie im Vorgänger da die Szene insgesamt zu kurz ist und die barbarische Grausamkeit der Templer nicht wirklich zur Geltung kommt (im ersten Teil wird die Dame noch regelrecht “ausgeblutet“). Aufgebrachte Dörfler lynchen sie dann und brennen vorher ihre Augen aus (im ersten Teil wurden ihnen ja durch Vögel ausgepickt) ), doch im Tod schwären die die satanischen Templer Rache. 500 Jahre später kommen sie dann zum „Jubiläum ihrer Ausrottung“ wieder und dezimieren ein Dorf, dessen Bewohner sich teilweise in einer Kirche verbarrikadieren können.
Unter ihnen solche Stereotypen wie der Dorftrottel und der schmierige Bürgermeister, dessen Frau Geliebte des angereisten Feuerwerksexperten ist, der von dem zwielichtigen Handlanger des Bürgermeisters nicht sonderlich gemocht wird. Diese Klischee beladenen Charakter im Zusammenspiel mit einigen “humoristischen” Szenen wie so manche sexuelle Anspielung (insbesondere die Szene mit dem Zimmermädchen sei hier gemeint) sorgen daher für eine Atmosphäre die dem Film eine sehr trashige Gesamttendenz gibt. Wenig übrig geblieben vom spannungsvollen Suspense der zermoderten Templer aus dem ersten Teil, hier viel in Aktion, aber leider nicht wirklich “angsteinflößend”. Ohne Frage, die (wenigen) Zeitlupenaufnahmen der reitenden Leichen, die typisch langsame Gangart - stimmig, überzeugend. Auch haben die Templer mehr Screentime - aber wenn die untoten Akteure mehr überzeugen als die lebenden dann fragt man sich was falsch gelaufen ist.
Zu sehr baut der Film dann auch auf Effekte, die in der spanischen Fassung aber erst richtig zur Geltung kommen. Ansonsten wäre es bis auf Herz rausreißen und einem besonders gut gemachtem Effekt - dem abschlagen einer Hand - nicht viel mit Blut. Hier nun werden später in schöner Regelmäßigkeit Leiber durchbohrt. Ein nettes Gimmick, aber mir wäre ein höherer Suspense oder eine ausgearbeitete oder ruhigere Geschichte lieber gewesen. Hier geht alles sehr schnell und actionreich zu und bereits nach kurzer Zeit geht das Gemetzel los. Spannung kommt vor allem in der zweiten Hälfte des Films auf, wenn z.B. ein kleines Mädchen in die Hände der Templer gerät und trotz Stille der Akteure man ihren Herzschlag hört; dann bangt man inständig mit. Das sind Szenen die gefallen, insgesamt aber wie gesagt atmosphärisch nicht an den Erstling rankommend, an dem ich die Meßlatte anlege.