Und noch ein Frauenfilm. Au Backe. Darauf hat Hausfrau Susi Klawuppke aus Fallingbostel gerade gewartet: Hugh Grant steigt übergewichtiger Sekretärin hinterher - das läßt die eigenen Gedanken beflügeln. Und keine Traumwelt ist so schön wie die von Hollywood, nicht wahr Susi? Um es vorneweg zu nehmen: Film bleibt Film und Realität bleibt Realität - Mädels, vergesst es. Träume sind Schäume und auf die Verfilmung eines modernen Aschenputtels braucht ihr euch nichts einbilden.
Bridget Jones, die Protagonistin, wird verkörpert von Renee Zellweger, ordentlich zugelegt, aufgedunsen und unpassend gekleidet. Das sehen wir Männer leider jeden Tag auf der Straße und müssen es aushalten, diese Bridget indes hält das Alleinsein kaum noch aus und sucht so verzweifelt und krampfhaft einen Mann, daß das ganze ja nur noch peinlich werden kann. Hugh Grant mimt dieses Idol mit einer gehörigen Portion britischem Humor und der immernoch leicht untertriebenen Derbheit der Insulaner. Was ihn so begehrenswert macht ist wohl auch sein Geschäftsführerposten.
Hach, wie schön kann doch die wahllose Aneinanderreihung zu oft gesehener Klischees sein. Die Gebrüder Grimm haben seinerzeit mit den gleichen Zutaten gekocht, aber nun ja, heute sind wir schließlich keine Kinder mehr. Sharon Maguire schuf einen Frauenfilm von Frauen für Frauen, und wir Männer sollten uns da einfach raushalten. Das hat bei allen anderen Schoten dieses Genres so sein müssen und ist auch hier der einzige Rat den ich geben kann: Jungs, laßt euren Frauen den Filmspaß - mit sauertöpfischer Miene nebendran zu sitzen macht den Film nicht besser.
(4/10)