Review
von Der Ewige Lawrence
Robert Rodriguez bringt es irgendwie nicht fertig, mich zufrieden zu stellen. Dabei hat er immer alle Möglichkeiten der Welt. Diesmal hat er sogar den Autor und Zeichner der revolutionären Comic-Reihe, Frank Miller, als Co-Regisseur neben sich und hält sich sogar fast sklavisch an die geniale Vorlage. Sogar auf eine visuell absolut überragende und auch überwältigende Art und Weise, die Bilder wirken wie aus dem Comic selbst.
Dennoch will der Funke einfach nicht rüber springen.
Woran kann das liegen?
Zum einen ist ein Comic ein völlig anderes Medium, was dort als cool rüber kommt, könnte im Film als lächerlich erscheinen. Tatsächlich passiert das auch hier so ein ums andere Mal. Dann ist da die Tatsache, dass drei Geschichten (oder vier, je nachdem wie genau man's nimmt) vermengt werden, so dass einige Comicszenen rausfallen müssen, so dass die im Comic doch schon vorhandene liebevolle (Seltsam dieses Wort im Kontext der Vorlage zu gebrauchen, ist aber so) Charakterzeichnung seiner Tough Guys, die ja prinzipiell doch eigentlich nur Looser sind, dem harten toughen Image weichen müssen. So leidet auch die Glaubwürdigkeit der Charaktere schon unter der Inszenierung. Dann ist da dieser billige Soundtrack, der dem ganzen die Fassade einer schäbigen lieblos zusammengeschnittenen Billigserie von Nickelodeon gibt.
Vielleicht liegt das aber auch daran, dass es später einen Director's Cut geben wird, wo die gesamten Szenen enthalten sein werden, kann sein, dass dann der Gesamteindruck besser wird.
So bleibt aber ein Film zurück, der meines Erachtens zu sehr gehyped wurde, weil er auf jeden Fall visuell gesehen eine Augenweide ist, das ist keine Frage.
Aber als Gesamtfilm fesselt er weder, noch bleibt er allzu lang in Erinnerung, dafür ist er nicht so perfide und fies wie die Comicvorlage.
Was ja wie gesagt doch schon verwundert, da man sich ja sklavisch nach ihr richtete. Irgendwie seltsam...
6 Punkte