In der Blütezeit von Comicbuch- Adaptionen, Filmremakes oder sonstigen Neuauflagen von vergangenen Klassikern, kommt einem der beliebtesten Regisseure Hollywoods (Robert Rodriguez) aufeinmal der Gedanke ein gesamtes Comic Bild für Bild zu verfilmen und daraus einen ganzen Film zu machen. Das Ganze wird dann noch mit einer ausreichenden Anzahl von berühmten Hollywoodgesichtern verpackt und mit einer großen Schleife verschnürt, welche zufällig Quentin Tarantino heisst und fertig ist das Geschenk an die großen Kinos. Das Mittel oder die Grundlage ist hier das Comic Sin City von Frank Miller. Da eine einzelne Story für einen Spielfilm aber nicht ganz ausreicht, werden gleich drei Geschichten erzählt. Die Hollywoodnamen, mit denen sich Sin City hier schmücken kann, sind schon ziemlich beachtlich! Bruce Willis, Jessica Alba, Nick Stahl (dessen Performance ich in Terminator 3 zum Kotzen fand), Mickey Rourke, Josh Hartnett, Rosario Dawson, Clive Owen, Rutger Hauer, Elijah Wood, Brittany Murphy, Benicio Del Toro usw.
Alle Charaktere geben den Text genauso wieder wie im Original- Comic. Wenn man sich diesen Film ansieht, ist es als ob man sich das Comic itself gerade ansehen würde. Der Comicfaktor wird dem Zuschauer dadurch mit einer gesamten UHU- Tube auf die Augen geklebt. Der Gewaltfaktor kann sich hier auch sehen lassen. Es wird gehackt, gefressen, geballert, geschlagen, in die Luft gesprengt, getreten, gefoltert und gemordet was das Zeug hält. Die FSK 18 ist da schon berechtigt. Die verschiedenen Episoden werden nacheinander erzählt, werden aber dadurch, dass in allen drei Episoden dieselbe Bar vorkommt, miteinander verknüpft und es wird sehr schnell klar, dass sie allesamt zeitgleich ablaufen. So wird der Anspruchsfaktor zwar heruntergestuft, aber bei einem Comic isr ein hochgestufter ja auch nicht von Nöten. Alle Schauspieler machen ihre Sache tadellos. Selbst Nick Stahl macht seinen Job anständig. Der Unterhaltungsfaktor ist hier sehr hoch angesiedelt. Es passiert hier ja auch ne Menge. Wenn jetzt mal kein Nebencharakter niedergemetzelt wird, kommen entweder flotte Antiheldenwitze, Machosprüche oder Jessica Alba vergnügt den Zuschauer mit einem flotten knappbekleideten Bartanz. Es ist halt für jeden was dabei! Sin City wimmelt nur so von Schlägern, korrupten Cops, waffentragenden Prostituierten, Auftragskillern und in Geld schwimmenden Mafiabossen. Niemand führt hier ein unschuldiges Dasein, niemand! Soetwas wie Spannung kommt hier sowieso nicht vor, denn es passiert alle 5 Minuten etwas Aufregendes. So kann man doch von Sin City behaupten, dass es niemals langweilig wird. Dem Zuschauer sei ein durchaus unterhaltsamer Film schon versprochen. Keine negativen Aspekte waren hier von meiner Seite aus zu erkennen. Wem der hohe Comicfaktor jedoch auf die Dauer etwas stresst, der sollte dieses Filmstückchen lieber meiden, denn mit Realität hat dieser Comicfilm sehr wenig zu tun. Wer einfach mal für zwei Stunden dem Alltag entfliehen möchte und es einem egal ist, ob der Film ernst und logisch oder nicht ernst und nicht logisch ist, sollte hier getrost mal zugreifen. 8 von 10 Punkte von mir für zwei sehr unterhaltsame Stunden Comicfilm.