Sin City bietet eine superbe Optik, eine Reihe nahmhafter Schauspieler und streckenweise geniale Action. Dieser Film fällt aufgrund seiner Einzigartigkeit durchaus in die Kategorie "muss man unbedingt mal gesehen haben".
Nach den ersten 15 min ist man geneigt zu sagen: "Das ist ein echt genialer Film". Der Haken ist an Sin City ist, dass der Film im weiteren Verlauf seine aussergewöhnliche Optik und Action zwar beibehällt, jedoch jeglichen dramaturgischen Aufbau geschweige denn Spannung vermissen lässt.
Die Episode mit Clive Owen ist hierbei die schwächste, man kann es zwischenzeitlich gar nicht erwarten, das Bruce Willis wieder erscheint. Die Aneinanderreihung von an sich originellen Monologen wird mit der Zeit auch langweilig, manchmal hat man sogar den Eindruck, ein und denselben Monolog zweimal gehört zu haben.
Auch die "Pulp-Fiction"-ähnliche Verknüpfung der drei Handlungsstränge gegen Ende des Filmes hat mit der Genialität des Originales ( jetzt mach ich auch den Fehler, einen Film mit Pulp-Fiction zu vergleichen), mal Überhaupt nichts gemein. Auch ist die Tatsache, dass ein gewisser Tarantino bei einem Projekt seine Finger im Spiel hat, noch lange kein Qualitätssiegel, man hat den Eindruck, dass Viele Filmliebhaber, die den Film so aussergewöhnlich gut bewerten, diese Tatsache verkennen.
Fazit: Sin City ist eine gute Comic-Verfilmung mit saugeiler Optik, für einen Kultfilm reicht es aber lange nicht, in Zehn Jahren wird dieser Film vergessen sein.
6,5/10