Review

Zumindest optisch ist der neuste Film von Robert Rodriguez wohl das Kinohighlight 2005, und vielleicht neben „Episode 3“ mein persönliches Highlight.


Sin City, eine dunkle Stadt, in der es immer nur zu regnen scheint. Gewalt spielt in Sin City eine große Rolle, die merkwürdigsten Typen treiben sich hier rum. Wir sind bei drei Geschichten dabei:

Der Polizist Hartigan (Bruce Willis) will die 11 jährige Nancy aus den Händen des Kinderschänders Roark (Nick Stahl) retten. Es gelingt ihm auch, doch wird Hartigan angeschossen, so dass er im Krankenhaus landet. Sein Herzfehler wird operiert, die Operation zahlte sogar der Roark-Clan. 8 Jahre sitzt Hartigan im Gefängnis, bis er freikommt, und wieder muss er der mittlerweile 19 jährigen Nancy (Jessica Alba) zur Seite stehen, denn Roark aka Yellow Bastard ist wieder da...

Marv (Mickey Rourke) hatte die Nacht sein Lebens mit der Hure Goldie (Jamie King). Nun liegt sie tot neben ihm. Marv kannte sie zwar nicht lange, aber er will ihren Killer auf jeden Fall zur Strecke bringen. Von der Polizei gejagt, da diese nun denkt, Marv wäre der Täter, macht sich Marv auf die Suche. Recht schnell findet er den Täter, Kevin (Elijah Wood), ein Psychopath und Menschenfresser, der nur die Köpfe seiner Opfer aufbewahrt. Doch Kevin scheint eine Nummer zu groß für Marv zu sein...

Nachdem Dwight (Clive Owen) sich in die Belange von Shellie einmischt, die von ihren Ex-Freund Jackie Boy (Benicio del Toro) terrorisiert wird, bringen Dwight und eine Gruppe von Prostituierten, die sich alle samt mehr als gut beschützen können, Jackie Boy um. Von da an droht ein Krieg zwischen den Prostituierten und der Polizei. Denn Jackie Boy war ein Polizist, ein Held, und sobald die Polizei seine Leiche findet, herrscht Krieg. Dwight muss die Leichen verschwinden lassen, doch jemand spielt falsch...



Welcome to Sin City! Wo soll man bloß anfangen? Sin City ist einer der ganz großen Höhepunkte des Kinojahres 2005! Nach einem nicht so ganz berauschenden Mexiko-Teil geht Robert Rodriguez endlich wieder in die Vollen und präsentiert uns einen wirklich geilen Film.
Sin City, ursprünglich ein Comic von Frank Miller, ist deshalb schon allein schwer zu verfilmen, gerade eben weil es ein Comic ist (dies ging ja oft genug schief) und wegen der enormen Gewalt, die Sin City beherrscht. Aber beides hat Rodriguez klasse gelöst.
Nein, weder der heimische Fernseher noch das Kino ist kaputt, Sin City ist in schwarz-weiß, eben wie das Comic. Und es entstehen fulminante schwarz-weiß Bilder, nur teilweise baut Rodriguez Farben ein. Seien es blaue Augen, rote Lippen, nur ab und zu mischen Farben diesen Film auf. Doch jede Farbe hat seine eigene Symbolik, man erkennt genau, worum genau diese Farbe jetzt genutzt wird.

Um alle Schauspieler der obersten Kategorie hier aufzuzählen, braucht man ja fast Wochen. Fast jede noch so kleine Nebenrolle wurde perfekt besetzt. Egal ob Willis, Alba, Rourke, Owen, Wood,...diese Liste kann man endlos fortsetzen. Und jeder ist dabei auf höchstem Niveau. Willis ist wie man ihn kennt, cool und abgeklärt, mal wieder in der Rolle des Cops. Mickey Rourke feiert wohl sein großes Comeback auf der Leinwand als Hüne Marv.
Sehr gut hat mir auch Elijah Wood gefallen als Killer Kevin. Elijah Wood, der sich einen Namen gemacht hat als Frodo aus Herr der Ringe spielt plötzlich einen Killer, einen psychopathischen Killer. Und er spielt diese Rolle perfekt. Er sagt kein Wort, einfach nur diese irre Gesicht ist schon das Geld wert. Für mich ist Elijah Wood der kleine Nebenstar in Sin City.
Auch der Rest überzeugt, egal ob nun sexy Jessica Alba, die mir doch ein bisschen zu wenig Screentime hat, oder all die anderen. Eine Stärke von Sin City ist, dass die Rollen wirklich klasse besetzt wurden.

Ein anderen Problem war die ernorme Gewaltdarstellung des Comics. Aber was bei „Kill Bill“ funktioniert, funktioniert auch bei Sin City. Der schwarz-weiß Effekt. Durfte im amerikanischen Raum bei „Kill Bill“ nur schwarz-weiß gemetzelt werden, so benutzte man den gleichen Effekt hier. Nur manchmal, bei ganz gewissen Charakteren, ist das Blut blutrot und verteilt sich auf dem Bildschirm. Sonst ist es farblos oder gar strahlendweiß. Sin City ist brutal, ja, aber allein durch die Farbgebung wird den Effekten einiges an härte genommen und eben auch durch die übertriebene Comicgewalt. Trotzdem gehört Sin City natürlich nicht in Kinderhände.

Sin City naht sich für mich nahtlos eine in die Gruppe großer Filme a là Tarantino. Und da wundert es doch kaum, dass besagter Quentin Tarantino sogar als Gastregisseur mitgewirkt hat. Dennoch geht das größte Lob an Robert Rodriguez und Frank Miller. Beide haben die Erwartungen, diesen Comic zu verfilmen, mehr als erfüllt. Dies zeigen die Kinobesucherzahlen, und die DVD-Verkäufe werden es auch zeigen.


Fazit: Sin City ist geil, Sin City macht Spaß. Eine große riege von bekannten Schauspielrern, meistens der Extraklasse, eine famose Optik, harte Gewaltszenen, insgesamt eine großartige Mischung. Sin City ist ein Erlebnis, schon allein wegen der ungewöhnlichen Optik. Die drei Hauptepisoden sind interessant, die eine mehr, die andere weniger, aber insgesamt wird hier Unterhaltung pur geboten. Ansehen!!!

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