Sin City (2005)

Da der Film hier schon an Position 1 stand, bevor ich ihn mir ansah, hatte ich von Anfang an sehr hohe Erwartungen. Das habe ich von Comicverfilmungen normalerweise nicht. Ich wurde zwar nicht unbedingt enttäuscht, aber ich hatte mir ein wenig mehr erwartet. Es ist auf keinen Fall der beste Film aller Zeiten, was man ja auf Grund der oFDB erwarten könnte. Fangen wir mit dem Positiven an. Die Gewalt im Film ist herrlich dargestellt und meiner Meinung nach auch nicht in übertriebener Dosierung vorhanden, ein dickes Plus an dieser Stelle. Die Stimmung im Film mit der düsteren Kulisse ist auch genial, man kann sich sehr schön in die Stadt reinfühlen. Auch die schauspielerischen Leistungen sind sehr stark, was man bei dieser Besetzung vermuten durfte. Natürlich ist Frau Alba mal wieder hinreißend, auch wenn sie mir in "Honey" besser gefallen hat, blond steht ihr nicht. Aber meine Freundin sieht soweiso besser aus...Achso, ja, ich will ja gerade eine Filmkritik schreiben: Also das war das Gute des Films, also fast der ganze Film. Doch dann kommen wir zur Story. An sich finde ich auch die Einzelgeschichten und ihre Umsetzungen super gemacht, besonders die Geschichte mit Bruce Willis und Jessica Alba ist schön. Da kommen wir aber zum Problem: Drei Geschichten in einen Film gepackt, das funktioniert einfach nicht. Man hat gar keine Zeit sich mit den Charakteren zu identifizieren, da ist ihre Geschichte schon wieder vorbei. Chronologisch ist das sehr schlecht gemacht wie ich finde. Bevor man richtig Mitleid haben kann mit dem armen Bruce, der das Mädchen gerettet hat, wird schon umgeschwenkt zu diesem hässlichen Kerl, der die Nutte retten will. Auch hier: Coole Story, coole Umsetzung, aber zu kurz gemacht!!! Gerade will man sich in dieses hässliche Monstrum auf seinem Rachezug hineinfühlen und fängt an auf eine Liebe mit der Nuttenschwester Wendy zu hoffen, schon ist es vorbei mit der Story. Gleiches gilt für die letzte Story. Da wäre es mir persönlich lieber gewesen, die lieben Herrn Produzenten machen drei verschiedene Filme und weiten die Geschichten ein wenig aus. Und jetzt kommt mir nicht damit, dass das gewollt und künstlerisch, denn zu einem guten Filmerlebnis gehört einfach, dass man sich hineinfühlt und mitfiebert, und wenn das nicht durchgehend möglich ist, dann ist der Film einfach nicht perfekt und schon gar nicht der beste aller Zeiten. Auf jeden Fall ist er für mich hinter Kill Bill anzusiedeln. Eins noch: Das Spiel mit den Farben hat mir auch sehr gut gefallen, wäre aber vielleicht noch ausbaufähig gewesen. Alles Gute, euer
Don