Review

Sin City - Eine Gewalt-Ballade in Schwarz Weiß. Seit ich langer Zeit den ersten Trailer im Netz gesehen habe fiebere ich diesem Film entgegen. Im März 2005 sollte es endlich soweit sein, bis der Film plötzlich auf den August verschoben wurde. Doch das warten hat sich gelohnt. Selten, wirklich ganz selten sind meine Erwartungen so dermaßen hoch gewesen und wurden dazu noch erfüllt.

Der Film dreht sich um 3 Kurzgeschichten die alle unabhängig von einander in Basin City, besser bekannt als Sin City, spielen. Die erste Geschichte dreht sich um den brutalen Verlierer Marv der den Mord an seiner Geliebten Goldi aufdecken will. Die zweite Geschichte dreht sich um Dwight der durch einen Zufall in einen Krieg zwischen der Polizei und den Huren von Sin City gerät. Die dritte und letzte Geschichte dreht sich dann um den alten Cop Hartigan der einen Kinderschänder jagt. Alle Geschichte sind komplett voneinander getrennt. Der einzige Dreh- und Angelpunkt ist eine Bar in Sin City in der sich die Charaktere kurzfristig begegnen.

In vielen Reviews habe ich gelesen das die Geschichten zu schlecht seien und der Film nur von seiner einzigartigen Verpackung leben würde. Die kann ich zum Glück nicht bestätigen. Natürlich sind die Geschichten nicht die schwerfälligsten, da es sich hier bei fast allen dreien um Rache-Storys handelt. Jedoch werden die Geschichten recht straff und ohne Längen erzählt, vor allem wenn man bedenkt das eine Story etwa 40 Minuten geht. Mir persönlich hat die Geschichte des Marv am besten gefallen, da mir die Hauptfigur einfach am besten gefiel.

Die Optik des Filmes ist wohl einzigartig. Was Die Herren Regisseure Rodriguez, Miller und Tarantino hier auf die Leinwand zaubern kann man wohl als Kunst bezeichnen. natürlich gibt es hundert andere Schwarz-weiß Streifen aber hier geht es um eine Comicverfilmung dessen Vorlage schon Schwarz-weiß ist. Die meisten Bilder des Filmes kann man 1:1 im den Comics wieder finden und durch das Schwarz-weiß bekommt man in dem Film häufig den Eindruck als ob alles gezeichnet sei. Natürlich kommt hier auch die Action nicht zu kurz. Die Altersfreigabe ab 18 Jahren ist hier völlig berechtigt. In diesem Film wird gefoltert und gemordet das nur so die Fetzen und Blutspritzer durch die Gegend fliegen. Jedoch ist die Gewalt meistens so dermaßen comichaft (ähnlich wie in Kill Bill) das man schon wieder Spaß daran hat. Trotzdem, eine 18er Freigabe ist hier völlig richtig.

Über die Darsteller muss man auch nicht viel sagen. Wenige Filme können mit einem solchen Aufgebot an Stars protzen. Und trotzdem ist der Film nicht auf eine Person zugeschnitten. Mir persönlich haben Bruce Willis, Mickey Rourke und Benicio delToro am besten gefallen. Besonders der fast schon vergessen Darsteller Mickey Rourke findet in der Rolle des Marv seine, leider kurzlebige, Paraderolle.

Für mich ist Sin City ganz klar der Film des Jahres. Es ist schwer vorstellbar das ich dieses Jahr etwas Besseres auf der Leinwand zu sehen bekommen. Der Film wird jetzt schon als Kultfilm gehandelt und darf diesen Titel zu Recht tragen. Nach From Dusk till Dawn endlich wieder ein Rodriguez-Film der sich sehen lassen kann. Die Teile 2 und 3 sind auch schon geplant. Da es sich hier wahrscheinlich auch wieder um Kurzgeschichten handeln wird, ist es unwahrscheinlich das die Fortsetzung nicht das Niveau dieses Filmes halten können.

Ganz klar: ABSOLUTES PFLICHTPROGRAMM!!!

10 von 10 Punkten

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