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Vergesst "Batman", "X-Men" und "Superman". Eine Comicverfilmung wie "Sin City" habt ihr garantiert noch nie gesehen. Dieser actiongeladene Höllentrip, welcher das Genre "Film noir" neu definiert, ist wie ein schillernder Juwel - und somit jede Sünde wert!

Robert Rodgriguez ("From Dusk Till Dawn") schrieb zusammen mit Frank Miller, dem Autor der gleichnamigen Comicvorlage, das Drehbuch zu "Sin City". Millers düsterer, an den "Film noir" erinnernder Comicstil wurde von Rodriguez kongenial für die Leinwandversion umgesetzt. Ein Film, der das ganze Potenzial der heutigen CGI Tricktechnik nutzt und durch surreale Farben eine optische Wucht ist.

Die Story wird in drei Episoden erzählt: Willkommen in Basin City, auch genannt Sin City, einem finsteren Sumpf aus Verbrechen, Korruption, Vergeltung und gebrochenen Herzen. Hier sucht Marv (Mickey Rourke), ein einsamer Wolf mit einem etwas ungewöhnlichen Aussehen aber Bärenkräften, den Mörder seiner Geliebten. Hier verbündet sich der coole Fotograf Dwight (Clive Owen) mit den Huren der Stadt, um Psychopath Jackie Boy (Benicio Del Toro) auszuschalten. Und hier versucht der altersmüde Cop John Hartigan (Bruce Willis), seine große Liebe Nancy (Jessica Alba) aus den Klauen des perversen Junior Roark (Nick Stahl) zu befreien.

Rodriguez´ Tribut an Frank Millers Vorlage ist das extreme Spiel mit den Farben, das die wuchtige Comicverfilmung zu einer stilistischen Revolution macht. Der Streifen ist überwiegend in schwarz-weiß gehalten. Allerdings mischen sich immer wieder diese extremen Farben ins Bild: die blonden Haare von Goldie, die blauen Augen von Clive Owen uns Alexis Bledels gelbe Haut des feigen Bastards. Nicht zu vergessen, auch das rote Blut, viel rotes Blut...

Dieses Konzept hatte auf Schauspieler enorme Wirkung, was sich von selbst versteht. So bietet "Sin City" ein erstaunliches Star-Ensemble - von Bruce Willis ("Stirb Langsam") über Elijah Wood ("Herr der Ringe") und Jessica Alba ("Honey") bis hin zu Oscarpreisträger Benicio Del Toro ("21 Gramm"). Von den Leistungen her geben alle hunderprozentigen Einsatz und machen somit das perfekte Gesamtbild noch perfekter.

Fazit: "Sin City" ist düster, dunkel, äußerst brutal, dreckig, zynisch und stilistisch wegsweisend. Für mich, mit "Terminator 2", "True Romance" und "Kill Bill Vol. 1&2", der beste Film aller Zeiten und sicherlich die ultimative Wundertüte des Kinojahres 2005. Teil 2, wir weden dir mit Spannung entgegenfiebern.

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