Review

Schon lange nicht mehr wurde über einen Film vorab soviel diskutiert wie über Sin City.
So überrascht es auch nicht das er als einer der „Most – Wanted“ Filme 2005 gilt (galt).
Doch kann Sin City seinem guten Ruf, welcher ihm voraus eilt, auch gerecht werden?
Die Frage ist kurz und knapp mit einem klaren „JA“ zu beantworten.

Für mein folgendes Review bleibt zu sagen das ich die Englische Version des Films gesehen habe, da die deutsche aus unerklärlichen Gründen auf August verschoben wurde.
Eine eventuelle Änderung der Wertung ist also möglich.
Weiter muss gesagt werden, das ich die Comics nicht kenne und keinen Vergleich herstellen kann. Da aber Frank Miller (der Erfinder) Producer war, denk ich mal das der Film sehr, sehr nahe kommt.

Das besondere an dem Film ist, das wir hier im Prinzip einen Comic mit bewegten Bildern sehen. Der ganze Film ist in schwarz – weiß gehalten und nur hin und wieder sind einzelne Elemente (wie natürlich z.B. der „Yellow Bastard“) in Farbe dargestellt.

Im Film selbst, werden 3 Geschichten, dreier verschiedener Männer erzählt.
Das ganze Geschehen läuft in typischer Tarantino Manier nicht chronologisch ab.

Wie in allen möglichen Comics erzählt jede Person die Geschichte aus ihrer Sicht.
Es dreht sich also in den jeweiligen Episoden nur um die jeweilige Person, um ihre Gefühle und Gedanken.
So gibt es auch wie bei den Vorlagen lange Monologe die jeder Charakter spricht.

Sin City lebt im Prinzip von 3 Dingen.
Und alle 3 sind hervorragend.

1. Die Optik

Die Optik von Sin City ist der absolute Wahnsinn.
Wie oben bereits erwähnt ist alles in s/w gehalten.
Sämtliche Hintergründe sind ebenfalls im Comicstil gezeichnet.
Dies sieht man zum Teil natürlich, aber teilweise auch eben nicht, sodass man denkt die Darsteller stehen vor realen Kulissen.
Die Frage bleibt ob das breite Publikum und insbesondere das deutsche schon für so was offen genug ist.

2. Die Darsteller

Zunächst muss man diesen wahnsinnigen Cast loben.
Von Bruce Willis, Mickey Rourke, Clive Owen, Benicio del Torro zu Jessica Alba, Rosarie Dwason bis hin zu Elijah Wood und Nick Stahl (hab noch einige nicht aufgezählt).
Alle Rollen, bis in die kleinste Rolle, sind mit hervorragenden Schauspielern besetzt.
Den Schauspielern wurde einiges abverlangt. Der gesamte Film wurde vor einem „Blue bzw. GreenScreen“ gedreht, bedeutet das es keine Kulissen gibt, sondern alles erst im nachhinein eingesetzt wird.
Alle spielen ohne Ausnahme wirklich gut, was man wahrlich nicht oft zu Gesicht bekommt.
Allen voran zeigt Mickey Rourke als Marv die beste Leistung.
Ihm scheint die Rolle wie auf den Leib geschnitten und er geht voll auf. Lange nicht so eine tolle Leistung von ihm gesehen.
Bruce Willis knüpft an seine jüngst guten Leistungen an und spielt ebenfalls richtig gut.
Die Rolle des Alternden Cops ist ja auch wie für ihn gemacht.
Clive Owen reiht sich mühelos ein und legt eine ungemeine Coolness an den Tag.
Elijah Wood hat nach HdR zwar nur eine Nebenrolle, aber ohne ein einziges Wort zu sprechen spielt er den Kannibalen Kevin super.
Jessica Alba ist wahnsinnig sexy (wie übrigens jede der Damen, da alle ziemlich freizügig sind) und spielt ebenfalls gut.
Ich möchte jetzt nicht sämtliche Leute auflisten, aber alle reihen sich in diese Liste nahtlos ein.
Hammer Cast und Hammer Leistung

3. Die Gewalt

Gewalt wird in Sin City groß geschrieben!
An allen Ecken und Kanten spritzt das Blut.
Wäre der Film nicht Comichaft wäre eine FSK unter 18 ausgeschlossen.
Trotzdem befürchte ich Zensuren in Deutschland was das gesamte Bild zerstören würde.
Eingeschlagene sowie abgeschlagene Köpfe, abgetrennte Körperteile, Einschusslöcher und, und, und gehören in fast jeder Szene zur Tagesordnung.
Einige wie ich werden nichts gegen diese Bilder haben und ihren Spaß dran haben, andere wiederum werden es nur anstößig finden.
Das gezeigte ist auch für die Comicdarstellung ziemlich hart.


Die Musik ist in fast jeder Szene passend und gut, insbesondere die Main Theme.

Robert Rodriguez hat mit Sin City (2 weiter Teile sollen Folgen) einen tollen Start hingelegt.
Das Potential, vor allem das der Darstellung mit dieser grandiosen Optik, ist noch lange nicht ausgeschöpft.
Übrigens stand Rodriguez Kumpel Quentin Tarantino für eine Szene (evt. sogar Episode—weiß nicht genau) höchstpersönlich als Regisseur bereit.


Fazit:

Wahnsinnige Optik, grandioser und hervorragend aufspielender Cast, toller Sound und übertriebene Harte Gewalt.
Sin City ist eine Stadt wo niemand hin will und alle dennoch wieder hin zurück wollen.
Ich hoffe nun auf einen ungekürzten deutschen Kinostart im August um auch alles richtig zu verstehen.


Wertung (Englische Version) : 10 / 10
Wertung (deutsche Version) : ---

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