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Old men dies, young girls lives !

Wer in SIN CITY lebt, hat auf jeden Fall nix zu lachen! Der Zuschauer in seinem Kinosessel hat?s da nicht besser?der einzigste Unterschied, bzw. Vorteil, über den er, im Gegensatz zu den Figuren im Film, frei verfügen kann, ist, sich aus dem Sessel, hinaus aus dem Kino in die "gute", "heile", in seine Welt zurückzuflüchten.
Wer Frank Miller's Comic- Vorlage schon mal in der Hand gehalten hat, wird es auf jeden Fall sehr zu schätzen wissen, dass der Meister als Co- Director seinem Kultwerk mit eigenen Händen auf die Leinwand verhalf und dass er mit Tarantino und Rodriguez sehr fähige Leute für dieses Projekt, mit den richtigen Connections und dem richtigen Know How, mit im Boot hatte.
Nun, nach 127min. in SIN CITY kann man auf drei verschiedene Weisen das Kino verlassen:
1. Völlig enttäuscht, weil man bei einem solchen Aufgebot an Stars vielleicht einfach etwas anderes, gradlinigeres erwartet hat (aber auch das Comic nicht kennt)
2. Verstört, weil man solch eine Bildgewalt und Optik in dieser Form noch nicht gesehen hat, aber auch nicht wirklich etwas damit anzufangen weiß.
3. Überwältig, denn in Verbindung mit Punkt 2, den Schauspielern und der Story ist der Film einfach ein Meisterwerk in sehr künstlerischer Form.
Genau an diesem dritten Punkt dürfte sich zeigen, ob das deutsche Publikum schon reif genug für SIN CITY ist. Vielleicht kann man auch an dieser Stelle den Vergleich mit einem verfilmten Hörbuch stellen, weil jede Hauptperson der einzelnen Geschichten, diese aus der "So hab ich das erlebt!!" Perspektive, erzählt. Dabei wird nichts verschwiegen oder ausgelassen, denn DAS ist meine Geschichte. Dialoge, Interaktionen mit Personen die darin vorkommen sind sekundär und werden nur geführt, um allem eine gewisse Fülle zu geben.
Auch die explizit gezeigte Gewalt, sucht schon seines gleichen. Was dann auch wieder die Jugendschützer auf den Plan rufen könnte und wir nach einem bereits verschobenen Kinostart in Deutschland, gespannt sein dürfen, ob dieses filmische "Kunstwerk" noch in unverfälschter Form durch unsere heimischen Kinosälen flimmert.

Fazit: SIN CITY ist etwas Neues! Hochkarätig besetzt bin in die letzte Rolle. Düster, schmutzig und abgründig bis in Mark. 127min. Blut, Schweiß, Schmerz, Tränen...und wenn man sich ein bisschen anstrengt, kriecht einem der beißenden Geruch von Pulverdampf auch im Kinosaal in die Nase. 9/10

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