Ein totalitärer Staat unter der Erde: Alles ist steril, künstlich und irgendwie unmenschlich - selbst die Menschen. Damit das kein Individuum mitbekommt, werden immer schön fleißig Pillen zum Schlucken, unmenschlich sein und nicht-darüber-Wundern verteilt. THX 1138 (Robert Duvall) scheißt jedoch auf die Pillen und treibts daher schon bald mit seiner Zimmergenossin LUH 3417 (Maggie McOmie) bunt, was eine Schwangerschaft hervorruft. Jetzt kommt natürlich die Wahrheit ans Tageslicht und THX wird eingesperrt. Doch hier kann ihn nichts lange halten, weshalb er mit SEN 5241 (Donald Pleasence) ausbricht. Ab hier beginnt eine Aufmarsch gegen die Bevormundung; ein Wettlauf gegen die Unterdrückung. Wird es THX gelingen, an die Erdoberfläche zu gelangen?
"THX 1138" ist in technischer Sicht außerordentlich ambitioniert, auch wenn der Directors Cut die Leistung der eigentlichen Herstellungsjahres 1970 aus der Relation verbannt. Das gesamte futuristische Design, der sterile Stil ist seiner Zeit weit voraus und ertsaunlich wenig naiv. Dieser Mut, den Film in seiner Sterilität und weißen Farbgebung eher kompromisslos erscheinen zu lassen, ist vordergründig zu begrüßen; im Endeffekt ist der Film dadurch aber auch dezent trocken, was besonders den Wiedersehwert negativ beeinflusst.
Die Geschichte beschreibt zwar erst in der zweiten Hälfte den schonungslosen Aufbruch in die Freiheit, davor sind es jedoch ellenlange Dialoge, die durchaus durch ihre Inhalte faszinieren, leider aber nicht wirklich für Abwechslung sorgen. Man meint stellenweise, der Film ruhe sich gar auf seiner zukunftsweisenden Thematik aus, beim ersten Sehen stört das aber nicht. Es kommt ganz darauf an, wie man mit dem Setting an sich klar kommt.
Neben der stilgetriebenen Visualität ist der Score von Lalo Schifrin besonders gelungen, da er mit abstrakten Klängen die künstlichen Szenarien perfekt begleitet. Bei den Darstellern gefällt natürlich Donald Pleasence mit seiner starken Mimik. Hauptdarsteller Robert Duvall hingegen scheint noch nicht vollständig auf der Höhe der Zeit zu sein, auch wenn er die Stimmung der Figur gut vermittelt - in "Der Pate" überzeugt er mich mehr.
Hierbei handelt es sich also um einen visionären und eher deshalb herausragenden Film. Trotz seiner Einseitigkeit muss man ihn zumindest einmal gesehen haben, sonst begreift man die Bedeutung für die weitere Genreentwicklung nicht vollständig. Sowohl Coppola als auch Lucas können durchaus stolz auf ihr Werk sein, dessen Bedeutung und Ruf den tatsächlichen Film überflügelen.