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(Achtung: Enthält Spoiler !)

Wir alle wissen, es ist schwer einen Film zu drehen. Und es ist verdammt schwer einen Lowbudgetfilm aus der Independentecke zu filmen. Das weiss auch Tom DiCillo, junger Regisseur und ehemaliger Kameramann bei Jim Jarmusch und drehte einen abgedrehten, aber auch hintergründigen Film über das Filmemachen ohne Geld.

Allerdings setzt er nicht nur auf eine platte Aneinanderreihung von Insidergags und komischen Situationen (obwohl diese auch vorkommen), er benutzt auch tiefsinnige Reflexionen: Die Bilddramaturgie ist fabelhaft. Sie unterscheidet in der ersten Episode zwischen Film (Farbe) und Realität (Schwarzweiß). Die Grenzen sind klar gesetzt. Doch nach einer halben Stunde kristallisiert sich heraus, dass das alles nur vom Regisseur Nick Reve geträumt war. Daraufhin macht er sich auf zum Set. In Farbe. Aber sobald wir Szenen sehen, die die Kamera für den zu drehenden Film einfängt, wechselt es wieder in Schwarzweiß um. Doch auch diese Episode entpuppt sich als Traum des weiblichen Stars (Catherine Keener). In der letzten Episode, der einzigen die wirklich in der Realität spielt, verwischen die Grenzen völlig: Keine Farbunterschiede. Zu allem Überfluss wird auch noch eine Traumszene in surrealistischem Ambiente gedreht. Film imitiert Film iimitiert Leben imitiert Film oder was?

Für wen sich das alles zu kalkuliert und vielleicht zu unspontan anhört, der sei beruhigt. Die Witze sind dafür umso besser. Und die Besetzung ist der Traum: Catherine Keener (8mm), Dermot Mulroney (Die Hochzeit meines besten Freundes, Codename: Nina), der herrlich lustige James LeGros (Ally McBeal) und das Indie-Ikone schlechthin: Steve Buscemi.

Wer auf durchgedrehte, unkonventionelle Indie-Komödien steht, der muss sich dieses geniale Undergroundwerk ansehen. Leider ist bisher keine DVD erschienen.

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