Matyas (Benoît Magimel) führt mit seiner hochschwangeren Frau Claire (Natacha Régnier) und seinem 5jährigem Sohn Pierre (Nathan Lacroix) ein glückliches Familienleben. Bis er auf Mutter´s Testamentseröffnung mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird. Matyas hat Gedächtnisschwund, was seine Kindheit betrifft und stellt fest, dass er nicht der alleinige Erbe ist. Auch Thomas (ebenfalls Benoît Magimel) ist anwesend - und Thomas ist sein Zwillingsbruder.
Da draufhin lernen die beiden sich besser kennen, doch Matyas´ Bauchgefühl sagt, dass da etwas nicht stimmen kann. Matyas lernt Thomas´ verängstigte Frau kennen, die wohl Misshandlungen ertragen muss, und Thomas drängt sich mehr und mehr penetrant in die Familie von Matyas ein. Die Identitäten der beiden verwischen sich ungewollt immer mehr, bis es zur Tragödie kommt...
Die Franzosen haben schon ihren eigenen Stil, für langweilige, sinnlose Filme zu drehen.
Die Story plätschert und plätschert vor sich hin. Wir als Zuschauer merken, wie auch Matyas selbst, dass da irgendwo ganz bös die Kacke am dampfen ist, jedoch wird jeder Anhaltspunkt, der zu etwas "Auflösung" führen könnte, immer wieder im Keim von dem fürsorgenden, "lieben" Thomas erstickt, und so dreht man sich im Kreis bis man in der 53. Minute endlich eine Szene sieht, die einen wachrüttelt und wenigstens zu etwas wie eine "Vorantreibung der Story" zählen kann. Auch wenn es nichts besonderes darstellt (die Probe an der eigenen Familie) ist es trotzdem schon der Höhepunkt des ganzen Films.
Die Auflösung um die Freundin von Thomas ist zwar auch nicht vorraussehbar und im Gegensatz zu allem anderen gut gelöst, aber danach geht der Film noch mehr den Bach runter, als in den ersten spannungsfreien fünfzig Minuten. Es ist alles zu bizarr, wirr oder unlogisch nachvollziehend für den Zuschauer.
Das fängt bei dem Auftreten des lebenden Vaters der beiden an, geht weiter über das fehlende Motiv von Thomas, warum er denn nun so etwas macht, und hört bei der Verhaltensweise der Ehegattin auf (na klar doch!).
Also dümmer geht´s wirklich nicht mehr.
Da bringt es auch nichts, dass Regisseur Harry Cleven wohl wie ein Besessener darauf aus war, dem Zuschauer ungeahnte Brocken hinzuschmeißen, mit denen er nicht rechnen könnte, nur damit man "Ohh!" summen kann. Ich schreie aber eher "Aua!" bei der löchrigen Story und diesen Brocken.
Und genauso wie man es sich anfangs schon erahnt, endet der Film mit einem Kampf der Zwillinge, bei denen natürlich jeder das gleiche Outfit und diesselbe Frisur hat, damit man sie ja nicht auseinander halten kann...
Und das ganze nur, dass Cleven unbedingt noch ´nen "Hammer" (ich sterb gleich weg) zum Schluss bieten kann.
Die Ansätze sind gar nicht mal verkehrt bei "Duplicity". Nur wirkt alles zu unausgegoren, spannungsarm, löchrig und wirr, für sich überhaupt Gedanken über den Film zu machen.
4/10