Die junge Psychologin Beatriz tritt Ihren neuen Job in einer Nervenheilanstalt an, welche direkt an der spanischen Küste liegt. Schon nach kurzer Zeit erkennt sie, dass hier einiges nicht stimmt. Viele der Ärzte verhalten sich merkwürdig und einige Patienten scheinen ihr immer wieder Zeichen zu geben. Als ein junges Mädchen, deren Fall Beatrix bearbeiten wollte Selbstmord begeht, beginnt sie nachzuforschen….doch das kann tödlich enden…
Die Filmographie des Regisseurs David Carreras Sole ist bislang relativ bescheiden. Eine Folge der deutschen Krimiserie „Die Wache“ steht bislang zu Buche (!!). Aber keine Bange, der Film hat eine ganze Menge mehr zu bieten als die trantütige deutsche TV-Serie. Vielleicht ist er damals auch nur für einen anderen Regisseur eingesprungen, der krank wurde, denn so eine Folge kann wirklich jeder drittklassige Nachwuchs-Kameramann inszenieren.
In seinem ersten Spielfilm weiß Sole vor allem optisch absolut zu überzeugen und erinnerte mich nicht selten an GLASS HOUSE oder auch GOTHIKA, der sich ja in Sachen Optik auch keineswegs zu verstecken braucht (im Gegensatz zur vollkommen idiotischen Story). Sterile, weiße Räume, geschickt ausgeleuchtete Gänge und ausgeklügelte Kamerafahrten ergeben in ihrer Gesamtsumme fast die volle Punktzahl was diesen Teilbereich angeht. Der Film sieht dadurch sehr professionell aus, obwohl ich nicht glaube dass hier ein hohes Budget zur Verfügung stand.
Doch leider sind stylische Bilder eben nicht alles was einen guten Film ausmachen, und so schlägt die Story in HYPNOS teilweise wirklich extreme Haken, die man selbst als erprobter und langjähriger Videosüchtiger nur schwer nachvollziehen kann. Hier begeht Sole einfach zu oft den Fehler die Logik zugunsten seiner kunstvollen Bilder zu opfern. Natürlich passen Visionen und Rückblenden ausgezeichnet in seine visuellen Spielereien, doch setzt er dieses Stilmittel insgesamt zu oft ein und schafft damit zu viel Verwirrung. Das überraschende und durchaus gelungene Ende klärt zwar einiges auf, lässt den Zuschauer aber insgesamt trotzdem mit einem fragenden Gesicht zurück, wobei das ja nicht unbedingt schlecht sein muss.
Schauspielerisch ist das alles durchweg in Ordnung, ohne das hier jemand besonders auf oder abfallen würde, was allerdings auch wieder damit zusammenhängen könnte, das die Darsteller ein wenig im Dekor ersticken. Natürlich trägt Cristina Brondo den überwiegenden Teil des Films im Alleingang und erledigt dies (wie auch schon in L`auberge espagnole) durchaus ordentlich.
Insgesamt haben sich die Spanier in den letzten Jahren wirklich gemacht und man hat mit Jaume Balaguero, Alex de la iglesia und Alejandro Amenabar 3 ausgezeichnete Regisseure am Start, die nahezu jedes Genre abdecken. Diese Fußstapfen sind für Sole noch etwas zu groß, der Anfang ist jedoch durchaus viel versprechend und mit etwas mehr Logik und Erklärung wäre hier durchaus auch eine höhere Wertung möglich gewesen. Trotzdem sollten sich Thrillerfreunde HYPNOS mal ansehen.
7 von 10