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Wer die erste Hälfte des Filmes übersteht - und die ist wirklich happig langweilig - dem eröffnen sich nach zirka 40 Minuten ganz neue Türen des Mitternachtskinos. Bis dahin ist "Full Moon of the Virgins" nichts als ein öder Kostümschinken mit einem Roy Black-Lookalike in der Hauptrolle.

Wer die Belastungsprobe übersteht, der kann sich auf eine gelungene zweite Hälfte freuen, die so wirkt, als hätte Vampir- und Sleazepabst Jean Rollin persönlich seine Hände im Spiel gehabt. Gothisches Flair, Vampire, ein altes Schloss, eine satanische Messe und viel nackte Haut: Der Regisseur heißt jedoch nicht Rollin, sondern Luigi Batzella, dem nur ein Jahr später mit "Nuda per Satana" ein ähnlicher Kultknüller gelang. Der doofe Nazi-Exploiter "Wüstenfüchse kennen kein Erbarmen" ist leider ebenfalls von ihm. Joe D´Amato wird als Co-Regisseur genannt und war wohl in erster Linie für die Kamera-Arbeit zuständig.

Im Schloss der Vollmond-Jungfrauen geht es jedenfalls ganz schön creepy zu: Verwirrende Farbspiel zu Beginn und eine zirka 15-minütige Sequenz, in der rein gar nichts gesprochen wird. Wo der Held nur durchs alte Gemäuer irrt, sich gegen zudringliche Blutsauger wehren während auf dem Altar das schwarze Opferfest vorbereitet wird. Die Spannung steigt, die Hüllen fallen. Mitternacht, die Witching Hour kratzt an der Tür. Leuchtend rote Zauberringe gibt es inklusive dazu.

Parallelen zu den Werken aus den britischen Hammer Studios können ebenfalls gezogen werden - Jean Rollin bleibt jedoch Patron des Ganzen. Wer den Euro-Sleaze der frühen Siebziger kann, der sollte mal einen Blick riskieren.

Ein echter kleiner Geheimtipp!

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