Review

Rückschrittbremse


Eine Clique von BMX-fahrenden Kids kommt zufällig in den Besitz von kostbaren Walkie Talkies, die eigentlich für einen Bankraub gedacht waren. Und nun geraten die Halbstarken auf coolen Bikes in das Visier einiger Gangster, die ihnen am liebsten mehr als nur Spielkarten zwischen die Speichen stecken würden...

In den 80ern gab es einen nahezu weltweiten BMX-Boom, der natürlich auch vor Australien nicht Halt machte. Und „BMX-Bandits“ ist der beste Beweis dafür, wie geil, aktiv und bunt dieses Movement sein konnte. Ein absolutes Relikt aus Down Under, für das sich Nicole Kidman heute (völlig unnötigerweise!) gehörig schämt, das aber dennoch (völlig zurecht!) nicht nur bei Quentin Tarantino Kultstatus besitzt. Die junge Kidman ist noch richtig süß und natürlich, die vielen Neonklamotten und Synthievibes sprühen über vor guter Laune und positiver Oberflächlichkeit, die minutenlangen BMX-Stunts und -Verfolgungsjagden mit den Gangstern schwanken in ihrer Unterhaltungsqualität, sind aber die meiste Zeit wirklich brauchbar und in den besten Momenten sogar auf den Spuren von Buster Keaton. Kinetisch und fun, kindlich und furios. Es gibt eine längere Gruselszene auf dem Friedhof, bei der „Leprechaun“-Regisseur Brian Trenchard-Smith seine Horrorwurzeln nicht verleugnen kann. Die beiden Jungs haben gute Chemie und hauen einige freche Sprüche raus. Gut, die Geschichte ist äußerst dünn und nicht alle Darsteller sind on par mit Frau Kidman - aber hey, das Ding ist (erst recht in der VHS-Retro-Edition von Capelight) ein nostalgischer Herzerwärmer und Schmankerl! 

Fazit: Sympathisches Retrodoppel mit „Rad“! Oder mit „Goonies“! Oder mit „Turbo Kid“! Oder mit „Dead End Drive-In“! „BMX Bandits“ ist wahrscheinlich der coolste „Kinderfilm“, der je aus Australien kam. Mit einer blutjungen Nicole Kidman als Kirsche obendrauf. The Real Deal. Und was für ein Score!!!

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