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Deutsche Amateur-Filme haben es in der Regel schwer, bei Cineasten und dem "normalen" Publikum, anzukommen. Zwar lassen sich für viele Amateur-Produktionen einige verleihfreudige Label finden, doch im Grunde fallen sie, beim größten Teil des Publikums, durch. Der Grund dafür ist schnell gefunden: außer Splatter- und Goreeffekte der härtesten Sorte, haben die meisten dieser Produktionen nicht viel zu bieten. Aber Ausnahmen bestätigen ja die Regel. So auch "The Dark Area", der, mit Screen Power, sogar ein Label auftreiben konnte, dessen DVDs Deutschlandweit, in so ziemlich allen größeren Geschäften, aufzufinden sind. Und somit wurde auch der Bekanntheitsgrad dieser kleinen Produktion wesentlich größer, als der der meisten anderen Amateur-Filmchen. Und nach Anblick des Films kann man auch nur sagen, der Erfolg ist gerecht.

Denn "The Dark Area" ist ein relativ fein gemachtes Amateur-Produkt aus deutschen Landen, dass mal etwas mehr zu bieten hat, als nur Gore am laufenden Band! Wie die Werbezeilen schon bekannt geben, handelt es sich hierbei, im Prinzip, um die deutsche Version des Independent-Hit "Blair Witch Projekt"! Wie schon beim Original, so verirren sich auch hier einige Jugendliche in einem großen finsteren Wald und müssen einiges über sich ergehen lassen. Merkwürdige Geräusche, unheimliche Vorkommnisse und ein gruseliger Mann mit einer Axt in der Hand, geben nur den Anfang. Denn nicht nur das "Blair Witch Projekt" wird hier als Vorbild genommen, auch einige Slasher-Elemente werden aufgeführt. Auch wenn die Geschichte auf Logik soweit verzichtet und natürlich auch überseht mit Löchern ist, so muss man den Schreibern dennoch zugestehen, dass sie durchaus über ein, noch ausbaufähiges, Talent verfügen und ihre Geschichte mehr bietet, als viele andere Genre-Produktionen!

Löblich ist auch der Aufbau der Atmosphäre. Durch die bewusst verwackelte Kameraführung im Wald, kommt das Treiben größtenteils recht authentisch rüber. Zwar kommen die Schauspielerleistungen der einzelnen Personen nie über Amateur-Niveau hinaus, vor allem das Spiel einer der Jugendlichen (Tobias), wirkt manchmal doch sehr gekünzelt Bedeutungsschwanger, doch das Abfilmen der, diesesmal wirklich mehr als dunklen, Waldstrecken, ist einwandfrei gelungen und kann für eine wohligen Grusel mehr als gut herhalten.

Aber nicht nur die Kulissen können für Atmosphäre sorgen, auch die Soundkulisse tut ihr übriges. Die unheimlichen Geräusche, die, aus allen Ecken des Waldes, zu den Jugendlichen dringen, sind wirklich schauderhaft ausgefallen. Und wenn das Licht der Kamera für einige Sekunden vollkommen erlischt und man nur den Geräuschen des Waldes und dem näherkommenden, undefinierbaren, aufschlagen von Stahl auf Stahl ausgesetzt ist, kann einem als Anfänger schon durchaus Angst und Bange werden. Als ich den Film vor gute 5 Jahren das erste Mal gesehen hatte, hatte er seine Wirkung jedenfalls nicht verfehlt!

Ebenfalls lobenswert ist zudem das Ende des Streifens ausgefallen. Zwar ist die Auflösung relativ simpel, doch ganz zum Schluss gibt es trotzdem noch einmal ein kleine, recht gelungene, Überraschung auszumachen. Nur so viel sei verraten: Es gibt kein Happy End und NEIN, das überlebende Opfer stirbt am Ende nicht! Für eine Amateur-Produktion ist dieses clevere Ende auf jeden Fall mehr als löblich.

Fazit: Eine der ganz wenigen Ausnahmen im deutschen Amateur-Einerlei, die nicht nur auf Gore- und Gewaltszenen beschränkt ist, sondern auf Atmosphäre, eine (im Verhältnis des Genres) gute Geschichte und so manche Überraschung setzt. Auch wenn die Darsteller noch ne Menge üben müssen, so ist die Arbeit hinter der Kamera doch durchaus gelungen und es ist viel Potenzial zu entdecken, dass aus den Machern doch mal etwas werden könnte! Fans vom "Blair Witch Projekt" und Freunde von Amateur-Produktionen, fernab des typischen Gore-Overkills, dürften auf jedenfall zufrieden sein!

Wertung: 7/10 Punkte

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