Die junge Kristie heiratet den bekannten Nachrichten-Sprecher Marc St. Clair und zieht zusammen mit ihm auf sein Anwesen auf der Isle of Man. Schon kurz nach ihrer Hochzeit stellt sich Kindersegen ein. Im Laufe der nächsten paar Jahre beschleicht Kristie allerdings das Gefühl, dass mit ihrem Sohn Dylan irgendetwas nicht so ganz stimmt, denn dieser verhält sich merkwürdig gefühlskalt und quält auch schon mal seine Haustiere. Schließlich kommt es sogar in der näheren Umgebung des Jungen zu einigen bizarren Unfällen und Morden. Ein mysteriöser Taxi-Fahrer namens Carmac setzt die verstörte Mutter darüber in Kenntnis, dass es sich bei Dylan in Wahrheit um den Sohn des Teufels handelt und Marc Mitglied einer Satans-Sekte ist, die alles daran setzt, dem Anti-Christen den Weg zur Weltherrschaft zu ebnen... Im Zuge der sich zum dräuenden Jahrtausendwechsel nochmal anbahnenden Welle von Horror-Streifen mit religiösem Touch à la "Stigmata" und "End of Days - Nacht ohne Morgen" hat sich sogar der deutsche Star-Produzent Bernd Eichinger daran gemacht, ein modernisiertes Update der Antichrist-Thematik in Form einer internationalen Co-Produktion auf die Beine zu stellen, und mit dieser doch bitteschön jene Zuschauer-Schichten (sprich: Teenager und anderes Gesocks) in die Kinos zu locken, die "Das Omen" und Konsorten damals in den 70ern nicht so wirklich mitbekommen haben. Nun ja, er hätte es auch bleiben lassen können. Ein echtes Highlight ist ihm mit "The Calling" nämlich zweifellos nicht gelungen, sondern bestenfalls ein fader Aufguss abgestandener Genre-Motive, deren Haltbarkeits-Datum längst abgelaufen sein dürfte, denn immerhin waren die Italiener an solchen Geschichten schon 25 Jahre früher dran... und das mit teils ansehnlicheren Ergebnissen. Ob der Bekanntheit des Stoffes fühlt man sich ergo ständig dazu verleitet, diesen Streifen mit jenen Okkulthorror-Klassikern (von "Rosemaries Baby" bis hin zum besagten "Das Omen") zu vergleichen, die doch wohl zum Basis-Wissen eines jeden Fans gehören. Dass "The Calling" dabei ziemlich schlecht abschneidet, liegt wohl auf der Hand. Richard Caesars Inszenierung ist zwar durchaus auf flott getrimmt, doch kann er dadurch die Substanzlosigkeit eines Skripts nicht vertuschen, das von vorne bis hinten bei besseren Vorbildern abgeschaut wurde und demnach auch wirklich überhaupt nichts Neues oder Überraschendes auf Lager hat. Belustigend ist allenfalls, welche Mühe das Autoren-Gespann John Rice und Rudy Gaines darauf verwendet, dem Publikum schon von Anfang an mit dem Vorschlaghammer einzuprügeln, dass hier tatsächlich der Deiwel persönlich seine Finger im Spiel hat und die arme Kristie sich die abstruse Satanisten-Scheisse (umgedrehte Kreuze allüberall!) nicht nur einbildet. Auf die Art und Weise berauben sie die eh nicht besonders aufregende Handlung, die sich mit geradezu stoischer Geradlinigkeit auf das erwartete negative Ende (das clevererweise schon vor der Titel-Einblendung angeteasert wird) hinzubewegt, leider jedweder Möglichkeit auf ein bisschen ambivalente Spannung und sorgen dafür, dass das alles nur pure Langeweile verbreitet. Da helfen auch ein paar knapp umrissene splatterige Momente, die zu einem solchen Gedöns ja irgendwie dazuzugehören zu scheinen, nicht mehr weiter. Alex Roe-Brown als Damien-Ersatz ist zudem leider auch nur ein x-beliebiges uncharismatisches Drecks-Balg von vielen. Vor dem muss man nun wirklich keine Angst haben...
4/10