Die Fernsehnachrichten als Sprachrohr des Satans? Die Wiederauferstehung des Sohnemanns des Teufels als Medien-Hype? Hört sich interessant an? Interessant ist an diesem durch und durch dummen Machwerk nur, wie konsequent verhindert wird, dass Spannung oder Atmosphäre auftauchen.
"The Calling" wurde international von einem deutschen Team produziert - was zur Folge hat, dass alles bis auf die Kameraarbeit hoffnungslos unprofessionell wirkt. Das Skript ist eine wüste, uninspirierte Mischung aus „Das Omen“ und „Rosemaries Baby“, das sämtliche halbwegs interessanten Ansätze verschenkt. So hätte man aus dem TV-Star „Sohn des Satans“ doch einer herrlich spinnerte Satire über Beeinflussung der Medien und ihres blinden Gehype machen können. Statt dessen setzt man auf religiöse Symbolik, und viel mythische Dialoge, die sehr an „God’s Army“ erinnern. Im in grau- und blautönen gehaltenen Film regiert die Kameraarbeit, die den Film vor dem künstlerischen Verfall rettet. Zwar nicht sonderlich einfallsreich, oder wirklich cinematographisch relevant, aber immerhin nett anzuschauen, sind die düsteren, aber immer glatten, perfekten Bilder anzuschauen. Doch diese verlieren ihren Reiz, da man die ganze Zeit nur auf ausgefuchste Weitwinkel-Verzerrungen und Schärfenverlagerungen setzt. Die Musik drängt sich nicht weiter auf, verpasst aber auch alle Möglichkeiten bedrohliche Stimmung zu schaffen.
Die Darsteller sind so nichtssagend, wie flach. Fast schon traurig ist das bemühte Agieren der sonst sonst so überzeugenden Alice Krige. Aber schließlich ist man als Darsteller auch den simpel-peinlichen Dialogen des Drehbuchautors ausgesetzt. Aber den Vogel schießt der Regisseur ab. Die Regie scheint gar nicht zu wissen, wohin sie den Film führt. Spannungsbögen führen ins nichts, Figuren werden über den Haufen geworfen, Charaktere nicht entworfen, sondern dem Zuschauer so lustlos hingequaddert, als warte man schon im Schaukelstuhl auf die Einnahmen durch den Videoverkauf.
„The Calling“ ist absolut schlechter Horror, dessen Niveau Kanalisations-höhe hat. Die Knallchargen von Darsteller waren wohl alle auf Droge, als sie für diesen geistigen Driss unterschrieben haben, und den Regisseur hat man wohl direkt aus dem Arbeitsamt abgeworben…