Review

Eine Warnung vorweg - Leute mit gutem Vorstellungsvermögen sollten dieses Review nicht lesen!

Herman Umger ist schon ein komischer Kauz.
Der verschrobene Einsiedler lebt in einer alten Windmühle in der Nähe eines fast ausgetrockneten Flußbettes; alleine? Nein, er beheimatet ein Dutzend von Regenwürmer, denen er Namen gegeben hat, sie liebkost und ihnen sogar ein kleines Terrarium samt Wohnungen gebaut hat. Ein wenig Unterhalt bekommt er von zahlenden Touristen die auf seinem Grund und Boden campen. Doch einigen hohen Tieren in der Stadt ist Umger ein Dorn im Auge. Sie würden die Fläche lieber für Neubesiedlungen oder Gewerbeflächen nutzen. Doch Umger stellt sich quer. Als aus Versehen einer seiner Regenwürmer in das Touristen-Essen gelangt staunt Herman nicht schlecht: die Frau verwandelt sich in eine Art Wurm-Wesen; halb Mensch, halb Wurm. Herman Umger sieht seine Chance, sein Eigentum zu retten...

...indem er diese Würmer den verhaßten Leuten ins Essen tut! Wahnsinn, ich habe mich köstlich amüsiert, auch wenn ich einige Male schon schlucken mußte.
Denn manche gezeigten Bilder können schon Brechreiz auslösen.

Kein Blut, keine Splattereffekte - so etwas hat der Film nicht. Aber Dutzende von Nahaufnahmen in denen Leuten Speisen, die mit sich windenden Würmern versetzt sind, essen. Teilweise minutenlang. Die Würmer winden sich im Mund und vermengen sich dabei mit Hot Dog, Spaghetti und Kuchen - widerlich!

Die Darsteller sind aber durchweg überzeugend wenn sie ihre überspitzten Rollen spielen. Dieses Overacting ist aber nicht nervend, sondern macht eine Menge Spaß.
Die Hauptrolle des Herman Umger wird von Autor und Regisseur Herb Robins gespielt, augenscheinlich einem Alt - Hippie, der es sich nicht nehmen läßt, trotz seines Alters eine wirklich schräge Rolle zu spielen. Er ist einfach nur herrlich anzusehen, wenn er z.B. merkt das einer seiner Würmer verschwunden ist, verzweifelt auf der Suche nach diesem ist und einen Freudentanz mit dem Wurm aufführt, als er ihn gefunden hat. Das sind solche Momente wo man weinen und lachen kann. Und derer hat der Film vieler.

Die Würmer - F/X sind dermaßen simpel, aber genial. Die Schauspieler haben wohl Schlafsäcke an, die alle paar Zentimeter zusammengebunden sind und so den Anschein erwecken, es sei es Haut der Regenwürmer. Ein bißchen weiße Farbe drauf und fertig ist der Schleim. Auch übrige Kulissen sind einfach, aber nicht aussehend wie Presspappe. Umgers Wohnung ist nett ausstaffiert, auch wenn in jedem Topf oder Schüssel Würmer sich winden.

Absolutes Highlight ist jedoch der Soundtrack,
der "Für Elise" mit Hippie-Klängen und dem "Würmer - Song" Main-Theme (wirklich herrlich schräg) mixt und so den absurden Film gut abwürzt.

Fazit: Herb Robins "Die Wurmfresser" ist eine kleine Trash-Perle, die zwar nicht
zu den Tierhorror-Filmen gezählt werden kann, aber dennoch mehr "schockiert" als der Dutzende Mörderspinnen oder Rattenstreifen...

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