Imperium der Wölfe: (L’ Empire des Loups)
Ein weiterer französischer Film nach einem Drehbuch von Jean-Christophe Grangè (Purpurnen Flüsse) unter der Regie von Chris Nahon (Kiss of the Dragon) und natürlich mit Mr. French Cinema Jean Reno.
Der Film selbst hat mich mehr als 2 Stunden super unterhalten, auch wenn es wie bei Grangè üblich mehr lose Enden als in dem Kabelsalat hinter meinem PC gibt.
Anna Heymes (Arly Jover), die Ehefrau eines hochrangigen Diplomaten hat panische Angst, sie erkennt aus unerfindlichen Gründen ihren Mann nicht mehr und hat immer wieder Wahnvorstellungen. Angeblich leidet sie unter Gedächtnisverlust. Als sie aber gegen den Willen ihres Mannes Nachforschungen anstellt, erfährt sie mehr über sich als sie eigentlich wissen wollte. Gleichzeitig werden im Pariser Türkenviertel 3 brutalst gefolterte Frauen gefunden. Der junge Polizist Nerteaux (Jocelyn Quivrin) bittet den zwielichtigen Ex-Bullen Schiffer (Jean „Leon“ Reno) um Hilfe und kommt mit seiner Hilfe einer Organisation mit dem klingenden Namen „Graue Wölfe“ auf die Spur. Die zwei Geschichten verschmelzen zwar mit der Zeit, aber leider wird die Geschichte dann auch streckenweise sehr undurchsichtig. Das Ganze gipfelt in einem herrlich sinnlosen aber toll inszenierten Finale in Istanbul.
Es gibt eine Heldin mit Gedächtnisschwund, die gar keine Heldin ist; einen bösen Ex Bullen der im Laufe eines der Größten Drehbuchlöcher in der Filmgeschichte zum Helden wird; und einen jungen Bullen, der von seiner Vergangenheit zu Heldentaten genötigt wird. Also alles was man für einen soliden Actionfilm braucht.
Gleich wie in Finchers Sieben regnet es fast immer und alles wird Grau in grau dargestellt. Dadurch gewinnt der Film an Atmosphäre.
(Außerdem gab es einige nicht zu verachtende Blutszenen.)
Die Kameraführung ist immer so lange gut, bis es zu Verfolgungsjagden kommt. Dann wackelt das Bild mehr als unbedingt nötig und man fühlt sich an Blairwitch Projekt erinnert.
Es gibt einige verdammt innovative Kampfszenen (In einem Raum der am Boden mit Rauch bedeckt ist oder in einer Gruft…), einen Jean Reno in Topform, tolle Nebendarsteller, coole Dialoge, atmosphärische Bilder und eine spannende Geschichte.
Wenn da nicht diese Löcher im Plot und die Kameraführung wären, wäre der Film einer der besten Thriller der letzten Zeit geworden. So ist es immerhin noch ein überdurchschnittlich guter franz. Thriller geworden.