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Als der Streifen erschien, war man noch einige Jahre von der deutlich angestiegenen Zecken-Population entfernt und konnte noch bedenkenlos barfuss durchs Gras laufen.
Die hier agierenden Biester übertragen zwar keine Borreliose, sind dafür aber faustgroß und unglaublich flink auf den Beinen.

Irgendwo in den Wäldern Kaliforniens tauchen die Viecher auf, weil ein Pot-Farmer beim Züchten von Marihuana Pestizide angereichert hat. Eine Gruppe von Problem-Jugendlichen versucht derweil in einer Hütte zurück zur Natur zu finden, bis die Killer-Zecken ihren Plan durchkreuzen…

Die Erzählung folgt einer Kreuzung aus herkömmlichen Tierhorror-Elementen und denen eines Slashers, was am ehesten der Lokalität geschuldet ist.
Figurentechnisch gibt es zwar überwiegend schablonenhafte Erscheinungen, doch die Vielzahl der nicht uninteressanten Individuen gestaltet die Sache insgesamt recht bunt, denn vom Angsthasen Tyler (Seth Green) über den dunkelhäutigen Ghetto-Typen Darrel (Alfonso Ribeiro) hin zur asiatischen Verschwiegenheit Kelly (Dina Dayrit) mischen auch zwei völlig überzeichnete Drogentypen mit, die für einige Schmunzler am Rande sorgen.

Die Hauptattraktion bilden natürlich die mutierten Zecken und da ist es wohltuend keinerlei CGI vorzufinden, sondern ordentliche handgemachte Effekte mit viel Mechanik, Miniaturen und Latex.
Die Spinnentiere sehen zuweilen zwar etwas metallisch aus, bewegen sich jedoch schön flüssig und scheinen ab und an mit einem Augenzwinkern in Erscheinung zu treten, etwa bei der lokalen Tierärztin mit Spritze im Körper oder beim Farmer (Clint Howard), der in seine eigene Falle tappt.
Die Niststätten sorgen für die entsprechenden Schleim-Effekte, während die Parasiten unter der Haut diverser Gebissener schon recht derb für eine FSK16 sind, zumal noch ein offenes Bein und eine zerfetzte Gesichtshälfte hinzukommen.

So werden die Viecher erst nur vereinzelt vorgefunden, während sie im Verlauf zur echten Bedrohung werden, vor allem, weil sich ein Großbrand in Richtung Hütte ausbreitet, der die Zecken dorthin treibt. Da fallen Schüsse, ein besonders großes Vieh tritt final in Erscheinung (was das Drehbuch aber nicht erklären kann) und am Ende explodiert mal wieder so Einiges.

Auch wenn man es zu Beginn ein wenig ruhiger angeht und in Ruhe einige Charaktere vorstellt, gestaltet sich die Geschichte nie langweilig, denn Regisseur Tony Randel streut immer wieder humorige Passagen ein, verleit den potentiellen Helden charmante Momente und weiß zum Showdown eine deutliche Temposteigerung einzubringen.

Insgesamt steht bei diesem Tierhorror der Spaß eindeutig im Vordergrund, denn der Streifen nimmt sich selbst nicht allzu ernst und findet dennoch Gelegenheit für kleine emotionale Einlagen, etwa als ein Hund stirbt oder ein Mädchen von seinem schweren Schicksal berichtet. Die Gestaltung der Effekte geht voll in Ordnung, kleine Gewalteinlagen halten sich zwar in Grenzen, doch Suspense und Atmosphäre sind, vor allem während des Showdowns durchaus vorhanden.
Eindeutig ein Streifen für die Partyrunde oder den anspruchslosen Dämmerzustand, dem hoffentlich kein Zeckenbiss vorausging…
7,5 von 10

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